‹ Zurück zur Übersicht
/bigstock | WavebreakMediaLtd

© bigstock | WavebreakMediaLtd

Schweiz: Photovoltaik-Ausbau hängt von der Energiestrategie 2050 ab

Die Abstimmung vom 21. Mai zur Energiestrategie 2050 ist das dominierende Thema an der diesjährigen nationalen Photovoltaik-Tagung. Ihr Ausgang beeinflusst den weiteren Ausbau der Solarenergienutzung in der Schweiz massgeblich.

Rund die Hälfte des Schweizer Strombedarfs könnte mit Solarmodulen auf Dächern und Fassaden erzeugt werden. Besondere Beachtung fand die engagierte Rede von Solarpionier Bertrand Piccard, der gleich zu Beginn auf die grossen Chancen der Energiewende hinwies.

Knapp 3 Prozent des Strombedarfs der Schweiz stammt heute aus den rund 70‘000 Photovoltaikanlagen unseres Landes. Rund 20 Prozent sollen es dereinst sein, dank der Energiestrategie 2050. Einen entscheidenden Schub wird vom ersten Massnahmenpaket erwartet, über welches das Schweizer Stimmvolk am 21. Mai entscheidet. Es beinhaltet unter anderem eine Fortführung der Fördermassnahmen für die erneuerbaren Energien, aber mit mehr marktwirtschaftlichen Elementen sowie mit einer zeitlichen Befristung, der sogenannten Sunset-Klausel. Auch die Vereinfachung des Eigenverbrauchs von Solarstrom wird für mehr Dynamik sorgen.

VSE-Direktor Michael Frank und Swissolar-Präsident Roger Nordmann waren sich einig, dass die Energiestrategie 2050 ein ausgewogenes Gesamtpaket ist und wichtige Rahmenbedingungen für die Schweizer Energiezukunft definiert. «Die Gegner sind konzeptlos – sie wollen unsere Energieversorgung von importiertem Dreckstrom abhängig machen», sagte Nationalrat Nordmann. Auch Solarpionier Bertrand Piccard, der mit seiner solaren Weltumrundung letztes Jahr für Aufsehen sorgte, rief zu einem engagierten Ja auf: «Die Energiestrategie schafft die nötigen Rahmenbedingungen für jene, die sich mutig für eine zukunftsfähige Energieversorgung einsetzen wollen.»

Auf dem Weg zur Vollversorgung mit erneuerbaren Energien

Die Energiestrategie 2050 sieht den schrittweisen Ausstieg aus der Atomenergie vor. Dezentral erzeugte Photovoltaik wird dann neben der Wasserkraft zu den Hauptstützen unserer Stromversorgung gehören. Dies führt zu völlig neuen Geschäftsmodellen für Energieversorger, aber auch zu einem vermehrten Bedarf für Zwischenspeicherung. Mehrere Vorträge widmeten sich diesen Fragestellungen rund um eine vollständige Versorgung mit erneuerbaren Energien. Gemäss einer neuen Swissolar-Studie liegt das nachhaltige Potenzial zur Produktion von Solarstrom auf Dächern und Fassaden der Schweiz bei jährlich 30 Terawattstunden, was der Hälfte des Stromverbrauchs entspricht.

Photovoltaik als Teil von Gesamtsystemen

Eine Reihe von Beiträgen widmete sich der Gebäudeintegration von Solaranlagen sowie dem Eigenverbrauch und der Speicherung von Solarstrom. Photovoltaikanlagen werden immer mehr zum Standardelement bei Um- und Neubauten und werden deshalb optimal auf die Haustechnik, aber auch auf das äussere Bild der Gebäude abgestimmt. Dezentrale Solaranlagen mit Speichern werden wiederum zu virtuellen Kraftwerken verbunden und tragen so zur Stabilität des Stromnetzes bei.

Innovative Schweizer Forschung

Die Schweizer Forschung und Industrie im Bereich Photovoltaik zählt schon seit Jahren zur Weltspitze. An der Tagung wurden verschiedene aktuelle Entwicklungen zur Steigerung des Wirkungsgrads, zur Anwendung neuer Zellmaterialien und zur optimalen Integration der Anlagen ins Stromnetz vorgestellt. Vertieft wurde auch das Thema der Anlagenqualität behandelt, was angesichts der erwarteten Lebensdauer von über 30 Jahren wichtig ist. Bisherige Untersuchungen zeugen von einer hervorragenden Funktionsweise der hiesigen Anlagen.

Quelle

Swissolar 2017

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren