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Campact.de | Screenshot youtube.com | Campact-Aktive Anne Schulze Everding

© Campact.de | Screenshot youtube.com | Campact-Aktive Anne Schulze Everding

Wie der Einsatz für Flüchtlinge das Leben dieser Frau veränderte

Einfach zusehen, wenn Jahr für Jahr tausende Menschen auf der Flucht vor Krieg und Hunger an den Grenzen Europas sterben? Nichts für Campact-Aktive Anne Schulze Everding.

Mehr als 170.000 Menschen haben sich ihrer Petition für ein Seenotrettungsprogramm im Mittelmeer angeschlossen, die sie im April 2015 auf WeAct gestartet hat. Nachdem ihre Kampagne Tausende bewegte, entschloss sie sich für Flüchtlinge vor Ort zu engagieren.

In diesem Video erzählt sie, was sie zu ihrem Engagement bewegt:



 

Warum liegt Ihnen das Thema so am Herzen?

Anne Schulze Everding: Als Ärztin für Kinderheilkunde und Jugendmedizin beschäftigt mich seit vielen Jahren das Leid der Menschen, insbesondere der Kinder und ich versuche, ihnen bestmöglich zu helfen. Ich sehe, wie wunderbar sich Kinder in Freiheit und Wohlstand entwickeln können und möchte diese Möglichkeit allen geben. Wir sind als Menschen alle gleich und verdienen gute Voraussetzungen für unser Leben. Wir Europäer können uns glücklich schätzen, dass wir hier leben dürfen. Ich finde es entsetzlich, dass die Not die Menschen dazu treibt, auf dem Mittelmeer ihr Leben zu riskieren und das reiche Europa tatenlos zusieht. Seenotrettung ist eine humanitäre Pflicht. Ich vergleiche es oft mit einem Arzt, der einen Patienten mit einem akuten Herzstillstand nicht reanimieren würde. Natürlich müssen gleichzeitig die Ursachen des Exodus bekämpft und legale Wege für die Flüchtlinge nach Europa geschaffen werden.

Wie hat diese Petition Ihr Leben verändert?

Anne Schulze Everding: Die Petition hat mich bereichert. Ich habe die Güte und Hilfsbereitschaft der Menschen in vielfältiger Weise erfahren und eine überwältigende Unterstützung bekommen. Über 176.000 Menschen haben mit ihrer Unterschrift ein Zeichen der Menschlichkeit gesetzt. Das Campact Team um Susanne Jacoby und Katharina Nocun hat hervorragendes Campaiging gemacht und insgesamt 5 Aktionen dank großzügiger Sponsoren durchführen können. Toll fand ich, dass beispielsweise Musiker wie Max Herre und Konstantin Wecker die Petition auf ihrer Facebookseite gepostet haben. Meine anfängliche Skepsis („es wird sich nichts bewegen“) und teilweise auch Mutlosigkeit sind komplett gewichen. Durch die Erfahrung, dass man auch als „gefühlt“ Einzelner viel bewirken kann, wurde meine Bereitschaft gestärkt, mich auch in Zukunft politisch zu engagieren. Als schöner Begleiteffekt habe ich durch die Petition Kontakt zu unserer lokalen Flüchtlingshilfe in Senden bekommen und betreue inzwischen eine alleinstehende junge Flüchtlingsmutter und ihre 4 Kinder. Es ist unheimlich schön, zu sehen, wie das Gespräch und Eingehen auf die Sorgen und Nöte den Menschen wieder Mut macht. Durch den direkten Kontakt bekommt alles eine andere Qualität- man fühlt, dass wir alle „in einem Boot“ sitzen.

Campact.de | Screenshot youtube.com
Quelle

blog.campact.de 2015

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