‹ Zurück zur Übersicht
pixabay.com | Hans

© pixabay.com | Hans

Noch viel Platz auf Dächern für Photovoltaik-Anlagen

Eine KfW-Analyse zeigt die großen regionale Unterschiede bei der Verteilung von Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland. Sie kommt zu dem Schluss, dass das Potenzial für weiteren Photovoltaik-Ausbau größer in städtischen, dicht besiedelten Regionen sowie in solchen mit einem hohen Durchschnittsalter der Bevölkerung ist.

KfW
Zum Vergrößern anklicken!

In den vergangenen Jahren hat der Zubau an Photovoltaik-Dachanlagen in Deutschland deutlich angezogen, auch wenn er aktuell eine kleine Delle erfährt. Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) hat in ihrer Analyse „Das Potenzial für Haushaltsphotovoltaik in Deutschland“ ermittelt, dass der jährliche Zubau zwischen 2013 und 2018 bei durchschnittlich 0,3 Prozentpunkten lag, seit 2020 auf durchschnittlich 1,5 Prozentpunkte stieg und 2023 sogar bei 3 Prozentpunkten lag (siehe Grafik 1). Allerdings sei die regionale Verbreitung sehr unterschiedlich. So sei in vielen Städten und Landkreisen in Baden-Württemberg und Bayern bereits auf mehr als 16 Prozent der Wohngebäude mit ein bis zwei Wohnungen eine Photovoltaik-Dachanlage installiert. Dagegen erreichten viele Städte und Landkreise in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein eine Verbreitungsrate von weniger als acht Prozent (siehe Grafik 2). Zusätzlich zum generellen Nord-Süd-Unterschied merkt die KfW noch an, dass private Photovoltaik-Anlagen stärker in weniger dicht besiedelten, ländlichen Regionen installiert werden.

Zum Vergrößern anklicken!

Die Auswertung der Daten zeigt aber auch, dass sich die jährlichen Wachstumsraten regional wieder anders darstellen. Denn während Hamburg und Bremen mit 1,0 und 0,6 Prozentpunkten am Ende der Rangliste aller Bundesländer rangieren, weisen Sie doch Wachstumsraten von 50 und 49 Prozent auf, was deutlich höher liegt als etwa in Bayern mit 20 Prozent oder dem Saarland mit 21 Prozent. Allerdings ist in Bayern ja die regionale Abdeckung mit privaten Photovoltaik-Dachanlagen schon wesentlich höher, was hohe Wachstumsraten erschwert.

Ferner hat die KfW in ihrer Analyse auch noch Daten zur Globalstrahlung analysiert und mit dem Potenzial für die privaten Photovoltaik-Anlagen abgeglichen. Auch flossen Determinanten wie Wohngegend, Alter und Einkommen ein. „Im Allgemeinen ist das Potenzial für weiteren Photovoltaik-Ausbau größer in städtischen, dicht besiedelten Regionen sowie in solchen mit einem hohen Durchschnittsalter der Bevölkerung. Informationsangebote und Werbeaktivitäten von Anbietern von Photovoltaik-Anlagen sind in diesen Regionen besonders vielversprechend“, heißt es dazu.

In dem Fazit zeigt die KfW konkrete Ansätze zur Unterstützung des weiteren Ausbaus von Photovoltaik-Dachanlagen auf. Ihre Ab- und Einschätzungen beziehen sich auf Systeme zwischen einem und zehn Kilowatt. So könne es sinnvoll sein, Informationen über die Eignung von Dächern bereitzustellen oder, sofern schon vorhanden, stärker publik zu machen. Dies bezieht sich etwa auf Solarkataster, die in einigen Bundesländern bereits existieren. Zudem könnten Handwerksbetriebe in den bisher schwach erschlossenen Gebieten ihr Angebot besonders bewerben. Des Weiteren empfiehlt die KfW, die regionale Verteilung stärker bei der Ausgestaltung von Investitionsanreizen zu berücksichtigen.

Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „pv-magazine“ (Sandra Enkhardt) 2024 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung von Sandra Enkhardt 2024 weiterverbreitet werden! |  „pv magazine“ 01/2024 Online bestellen!

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren