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pixabay.com | FreePhotos | Person auf Rohrleitung: krank durch Öl und Gas

© pixabay.com | FreePhotos | Person auf Rohrleitung: krank durch Öl und Gas

Öl- und Gasförderung schädigt 17,6 Mio. Amerikaner

In den USA leben 17,6 Mio. Menschen in unmittelbarer Nähe aktiver Öl- und Gasquellen, was negative Auswirkungen auf die Gesundheit mit sich bringt.

Das haben Experten des Forschungsinstituts PSE Healthy Energy in Kooperation mit Kollegen des Harvey Mudd College herausgefunden.

Jeder Zweite betroffen

Aktive Öl- und Gasquellen vermindern die Luft- und Wasserqualität und kontaminieren den Boden. Zusätzlich erhöht der Abbau die Licht- und Lärmbelästigung. Wenn Menschen im Umfeld einer Meile (rund 1,6 Kilometer) neben diesen Vorgängen leben, müssen sie mit hohen Gesundheitsrisiken rechnen. Herzprobleme, neurologische Fehlfunktionen, Krebs und Asthma können sich aufgrund der Belastungen der Ölgewinnung rasch entwickeln. Auch Früh- und Fehlgeburten sind potenzielle Folgen.

„Unsere Studie war speziell darauf ausgerichtet herauszufinden, bei wie vielen Amerikanern die Gesundheitsrisiken wegen Schadstoffen der Öl- und Gasentwicklung sehr hoch sind“, erklärt Eliza Czolowski, Studienleitern und Forscherin des PSE. West Virginia sprengt alle Normen. Rund 50 Prozent der Bevölkerung leben innerhalb einer Meile im Umfeld von aktiven Öl- und Gasquellen. Auf Stelle zwei, mit 47 Prozent, befindet sich Oklahoma.

Auch die Bevölkerung von Ohio ist vermehrt belastet, hier sind es 24 Prozent in unmittelbarer Nähe einer Quelle. Zahlenmäßig hat Texas die Nase vorne, insgesamt 4,5 Mio. Menschen leben weniger als zwei Kilometer von einer aktiven Öl- oder Gasquelle. Mehr als 1,4 Mio Kinder unter fünf Jahren, die aufgrund ihrer Verletzlichkeit am stärksten gefährdet sind, leben bedrohlich nahe an einer solchen Umweltbelastung.

Verheerende Umweltschäden

Die Forscher haben sich auch mit dem Fracking befasst. „Um das Gestein aufzubrechen und das Gas entweichen zu lassen, wird ein Gemisch aus Wasser, Chemikalien und Sand mit hohem Druck unter die Erde gepumpt. Dieses Prozesswasser fließt zu einem Anteil von 35 bis 80 Prozent wieder aus dem Bohrloch zurück und muss wegen der Verunreinigung durch Chemikalien in Tanks oder Gruben aufgefangen und aufbereitet werden“, so Christoph Rasch von Greenpeace Energy gegenüber pressetext.

Laut Czolowski sind die Folgen ähnlich verheerend der konventionellen Ölgewinnung. Viele Schadstoffe – wie zum Beispiel Benzol, Formaldehyd und Feinstaub – werden bei beiden Verfahren abgegeben. Zusätzlich belasten weitere Abgabestoffe von einhergehenden Aktivitäten, wie der Bohrung und den Lastkraftwagen, die Einwohner.

„Man weiß noch nicht, wie und womit die Chemikalien, die zum Fracken eingeleitet wurden, unter der Erde reagieren. Es ist möglich, dass die erzeugten Risse und Klüfte Wege für das Prozesswasser in wasserführende Schichten eröffnen. Die eingepressten Chemikalien sind toxisch, teilweise karzinogen und biozid. Keinesfalls ist gesichert, dass die Flüssigkeiten nicht ins Grund- und Trinkwasser gelangen können“, betont Rasch gegenüber pressetext.             

Quelle

pressetext.redaktion 2017 | Nina Setinc 2017

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