15-Punkte-Plan gegen Etikettenschwindel
Ein Jahr lebensmittelklarheit.de: foodwatch veröffentlicht 15-Punkte-Plan gegen Etikettenschwindel.
Ein Jahr nach dem Start der von der Bundesregierung initiierten Internetplattform lebensmittelklarheit.de hat foodwatch einen Aktionsplan gegen Etikettenschwindel vorgelegt. Die Internetseite hat klaren Handlungsbedarf aufgezeigt – mit 15 Punkten eröffnet foodwatch nun die Diskussion über gesetzliche Regelungen gegen die alltägliche legale Verbrauchertäuschung.
Die geltenden Lebensmittelgesetze lassen auf vielfältige Weise ganz legalen Etikettenschwindel zu.Das vom Bundesverbraucherministerium 2011 initiierte Internetportal lebensmittelklarheit.de dokumentiert dies eindrucksvoll.
Die Begleitforschung zum Portal beschreibt den „Handlungsbedarf“ klar und deutlich: „Da die in der Werbung kommunizierten Attribute in aller Regel Vertrauens- und Potemkineigenschaften sind, die der Verbraucher am Endprodukt nicht mehr überprüfen kann (Gesundheitswert, Regionalität, Tierschutz, Bio usf.), ist es wichtig, Rahmenbedingungen auf dem Lebensmittelmarkt zu schaffen, die den Kunden, aber auch den Mitbewerbern Schutz vor opportunistischem Verhalten einzelner Unternehmen bieten. Vor diesem Hintergrund müssen auch bestehende rechtliche Regelungen und Begriffsfassungen kritisch hinterfragt werden.“
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Nicht einmal jeder fünfte Kunde traut den Herstellerangaben
Eine Lehre, die auch foodwatch aus den seit Ende 2007 auf der Internetseite abgespeist.de veröffentlichten Fällen legaler Verbrauchertäuschung gezogen hat. Nicht zuletzt hat auch die Lebensmittelindustrie mit einer eigenen, vom Marktforschungsinstitut GfK durchgeführten Studie gezeigt, dass Handlungsbedarf besteht. „Von der Wirtschaft selbst erhalten sie [die Verbraucher] nach eigenen Aussagen zu wenig Informationen“, stellt die Bundesvereinigung der Ernährungswirtschaft (BVE) darin fest.
In Zahlen: 81,2 Prozent der befragten Verbraucher halten es für schwierig, die Qualität von Produkten anhand der vorhandenen Informationen richtig einzuschätzen – und gerade einmal 18,1 Prozent der Befragten vertrauen dabei den Angaben der Hersteller.
Quelle
foodwatch 2012