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Afrika könnte es besser als Industrieländer

Afrika könne mit erneuerbaren Energien seine Volkswirtschaften voranbringen, ohne auf internationale Abkommen warten zu müssen.

„Auf dem Weg zu einer nachhaltigen, bezahlbaren und zuverlässigen Deckung seines Strombedarfs hat Afrika die wunderbare Möglichkeit, die schmutzige Entwicklung der Industrieländer ganz einfach zu überspringen.“ Mit diesen Worten stellte Ansgar Kiene, Afrika-Direktor des World Future Council (WFC), am Freitag beim Weltklimagipfel in Doha eine neue Energie-Studie seiner Organisation vor.

Danach kann die Stromversorgung afrikanischer Staaten am besten mit maßgeschneiderten Einspeiseregelungen aufgebaut werden. Die von afrikanischen Wissenschaftlern ausgeführte Feldstudie analysiert die derzeitige Einspeisegesetzgebung in 13 Ländern des Kontinents von Algerien bis Südafrika. Die Fallstudien untersuchen vor allem Faktoren für eine erfolgreiche Umsetzung. Für die Studie arbeitete das WFC mit der Heinrich-Böll-Stiftung und der britischen Umweltorganisation Friends of the Earth zusammen.

Einspeise-Tarife, wie etwa im deutschen Erneuerbare-Energien-Gesetz, fördern Investitionen in Regenerativ-Anlagen, indem sie die Abnahme und Bezahlung des erzeugten Stroms garantieren. Dabei ist es unerheblich, ob der Stromproduzent ein Hausbesitzer, eine Kommune oder ein Unternehmen ist. Der Studie zufolge begünstigt der dezentrale Charakter des Modells auch alternative Eigentums- und Verwaltungs-Modelle und gibt den Gemeinden größere Handlungsfreiheit.

Afrika könne mit erneuerbaren Energien seine Volkswirtschaften voranbringen, ohne auf internationale Abkommen warten zu müssen, betonte WFC-Direktor Kiene. Entscheidend für die erfolgreiche Einführung von Einspeise-Regelungen sind laut Patrick Berg von der Heinrich-Böll-Stiftung allerdings „die Unterstützung der höchsten Ebenen der Politik sowie die frühzeitige und umfassende Beteiligung der Zivilgesellschaft und des privaten Sektors“. Afrika befindet sich seit Jahren in einer Energiekrise, weil der wachsende Strombedarf bei Weitem nicht gedeckt werden kann. Nicht einmal jeder vierte Haushalt südlich der Sahara hat einen Stromanschluss, in den ländlichen Gebieten sogar nur jeder zehnte.

Quelle

klimaretter.info 2012

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