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panthermedia | eisbaerohr | "Es wäre wichtig darzulegen, dass der Kohleausstieg für Schwellenländer bis 2040, für Industrieländer aber schon zwischen 2030 und 2035 stattfinden muss," so Christoph Bals

© panthermedia | eisbaerohr | "Es wäre wichtig darzulegen, dass der Kohleausstieg für Schwellenländer bis 2040, für Industrieländer aber schon zwischen 2030 und 2035 stattfinden muss," so Christoph Bals

Allianz gibt Umsetzung des Pariser Klimaabkommens Schub

Einer der weltweit größten Versicherer und Investoren setzt die Politik unter Druck

Germanwatch begrüßt die gestern von der Allianz vorgestellten Pläne zum Ausstieg aus Kohlegeschäften. Nach Einschätzung der Umwelt- und Entwicklungsorganisation handelt es sich um eine stringente Kohleausstiegsstrategie und einen wichtigen und glaubwürdigen Beitrag zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens.

„2015 hat die Politik mit dem Pariser Abkommen ein Signal für Investoren gesetzt. Nun setzt die Allianz als einer der weltweit größten Investoren und Versicherer umgekehrt ein Signal für die Politik, eine zügige Energiewende umzusetzen. Die Allianz handelt sowohl wegen der immensen Risiken des Klimawandels als auch um Innovationschancen der Energiewende nicht zu verschlafen. Es verleiht der Umsetzung des Pariser Klimaabkommens einen großen Schub, dass die Allianz auf das Geschäft mit Versicherungen von Kohlekraftwerken und -minen verzichtet“, kommentiert Christoph Bals, Politischer Geschäftsführer von Germanwatch. „Wir setzen darauf, dass die Allianz nun auch Frankreich und Deutschland aktiv ermutigt, ein Motor für die europäische Energiewende zu werden. Es liegt auch im Interesse der neu verkündeten Strategie, dass es von der Politik nun klare Signale für Unternehmen und Investoren in Europa gibt.“

Am 04.05.18 hatte der Vorstandsvorsitzende der Allianz, Oliver Bäte, angekündigt, dass die Allianz ab sofort keine neuen Versicherungsverträge für Kohlekraftwerke oder -minen mehr abschließen werde. Zudem sollen in den nächsten Jahren Aktien von Unternehmen abgestoßen werden, die mehr als 25 Prozent Kohle in ihrem Energiemix haben. Das ist um 5 Prozent ambitionierter als beim Divestmentbeschluss von 2015. Alle fünf Jahre soll das Ziel weiter verschärft werden. Ab 2040 sollen weder Aktien von Unternehmen mit Kohle im Energiemix gehalten noch solche Konzerne versichert werden.

Es spricht für die Glaubwürdigkeit der Ankündigung, dass die Allianz Kriterien für eine wissenschaftsbasierte Umsetzung der selbst gesetzten Ziele akzeptiert. Vor diesem Hintergrund  drängt Bals allerdings auf weitere Konkretisierungen. Der vom Konzern noch für dieses Jahr angekündigte Kohleausstiegsplan mit weiteren Details und Meilensteinen bietet dafür die Gelegenheit.

Christoph Bals: „Es wäre wichtig darzulegen, dass der Kohleausstieg für Schwellenländer bis 2040, für Industrieländer aber schon zwischen 2030 und 2035 stattfinden muss. Spätestens wenn im Oktober der IPCC-Sonderbericht zur Notwendigkeit eines Erwärmungslimits von 1,5 Grad vorliegt, muss der Konzern über eine Nachbesserung der Ziele nachdenken.“ Außerdem bedeute eine Strategie, die die Klimaziele von Paris umsetzen will, mehr als eine Kohlestrategie. „Die Allianz sollte für die Unternehmen jeden Sektors, von denen sie Aktienpakete hält, einen genauso klaren Zeitplan auf dem Weg zur Treibhausgasneutralität vorgeben“, verdeutlicht Bals notwendige nächste Schritte. Allianz Vorstand Günther Thallinger hatte in einem Interview die Bereitschaft angedeutet, demnächst solche Klimapläne von Unternehmen aller Industriesektoren einzufordern, an denen die Allianz beteiligt ist.

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