Altmaier zweifelt Energiewende an
Einen Tag vor Beginn des Petersberger Klimadialogs in Berlin verkündet der Umweltminister die große Ernüchterung.
Das Zwei-Grad-Ziel sei womöglich nicht zu schaffen, die Ziele der Energiewende seien vermutlich zu ambitioniert, die Bundesregierung habe Fehler gemacht und den Koordinierungsbedarf unterschätzt. SPD-Chef Gabriel spricht vom „Versagen der Koaltion“ und fordert die Einrichtung einer eigenständigen Energieagentur. Also alles auf Anfang?
Vorreiter zu sein ist offenbar eine schwierige und ambivalente Angelegenheit. Vor gut einem Jahr verkündete Kanzlerin Merkel die Energiewende, Deutschland stand plötzlich als Leuchtturm da und wurde weltweit für seinen Mut gelobt, ja bewundert, als erstes großes Industrieland den Umstieg von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern anzugehen. Doch seitdem ist wenig geschehen. Statt das Großprojekt Energiewende zu planen, standen kleinliche Diskussionen über die Höhe der Solarförderung, der Spritkosten oder der Pendlerpauschale ganz oben auf der Agenda. Nun hat Bundesumweltminister Peter Altmaier, seit rund zwei Monaten im Amt, noch einen draufgesetzt. Die Ziele der Energiewende, sagte der CDU-Politiker in einem Interview mit der Bild am Sonntag, seien wohl nicht restlos zu erreichen. Es stelle sich etwa die Frage, ob es wirklich gelinge, den Stromverbrauch bis zum Jahre 2020 um zehn Prozent zu senken. „Wenn wir das noch irgendwie schaffen wollen, dann bedarf das riesiger Anstrengungen.“ Wer aber hat gesagt, dass es die Energiewende ohne Anstrengungen gibt?
Altmaier räumte Fehler der Bundesregierung ein. Nicht jedem sei der „Koordinierungsbedarf“ klar gewesen. „Diese Fehler müssen wir jetzt korrigieren.“ Die Bezahlbarkeit von Strom bei der Umstellung von Atomstrom auf regenerative Energie sei aus den Augen verloren worden. Es sei auf Lösungen gesetzt worden, die nicht immer die preiswertesten gewesen seien.
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Quelle
KLIMARETTER.INFO | Verena Kern 2012