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Arktis bis 2050 eisfrei

In einem halben Jahrhundert wird die Arktis kaum noch wiederzuerkennen sein.

Noch vor der Mitte des Jahres 2050 wird die Arktis ohne Eis sein – sollte die Welt unverändert Treibhausgasemissionen in die Luft pusten. Zu dem Ergebnis kommt ein Forscherteam um den Geophysiker James E. Overland von der Abteilung Atmosphärische Wissenschaften der Universität Washington.

Schon heute liege die Durchschnittstemperatur in der Arktis um 1,5 Grad höher als noch in der Zeit zwischen 1971 und 2000. Die Region erwärmt sich doppelt so schnell wie in anderen Erdteilen. Dafür gibt es mehrere, sich verstärkende Gründe: Die Erderwärmung reduziert das Eis und gibt den dunkleren Felsschichten und dem Wasser Raum, das die Sonneneinstrahlung aber schlechter reflektiert und somit wieder zur Erwärmung beiträgt. Ein Teufelskreis.

Erst diese Woche haben Wissenschaftler der Scripps Institution of Oceanography im kalifornischen San Diego über Satellitenmessungen errechnet, dass die Arktis von 1979 bis 2011 rund zwei Prozent weniger Sonneneinstrahlung reflektiert hat – ein wesentlich stärkerer Rückgang als bisher angenommen.

Die Forscher um James E. Overland nehmen nun an, dass am Ende des 21. Jahrhunderts die Temperaturen in der Arktis im Herbst um 13 Grad höher sein könnten als in der vorindustriellen Zeit. Die Gruppe hatte gut 30 Klimastudien analysiert und das Ergebnis in der Zeitschrift Earth’s Future der American Geophysical Union veröffentlicht.

In diesem Winter dehnt sich das Meereis der Arktis besonders langsam aus, der Minusrekord aus dem Jahr 2012 könnte sogar gebrochen werden. Thomas Deutschländer vom Deutschen Wetterdienst sieht im Interview mit dem Deutschlandfunk indes einen Zusammenhang zwischen den jüngsten Extremwettern in den USA (Kälte), Großbritannien (Überschwemmungen) und Deutschland (milder Winter) mit der Erwärmung in der Arktis.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | bra 2014

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