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Arktis ist in Wirklichkeit wärmer

Laut einer Studie britischer und kanadischer Forscher ist die globale Erwärmung der letzten 15 Jahren erheblich unterschätzt worden.

Grund sind  Datenlücken im weltumspannenden Temperatur-Messnetz, vor allem in der Arktis. „Füllt man diese Datenlücken mithilfe von Satellitenmessungen, wird der Erwärmungstrend in den weithin verwendeten britischen HadCRUT4-Daten mehr als verdoppelt, und die zuletzt viel diskutierte ‚Erwärmungspause‘ ist praktisch verschwunden“, schreibt der Ozeanologe Stefan Rahmstorf in seinem Blog.

Auf den Zusammenhang hatte er bereits in einem Interview mit klimaretter.info aufmerksam gemacht.

Die Wetterstationen zur Temperaturmessung sind nicht gleichmäßig auf der Welt verteilt. Es gibt weiße Flecken vor allem in den Polargebieten und in Afrika. Diese Lücken aber bestehen seit eh und je. Warum sollten sie jetzt auf einmal einen Einfluss auf die Bestimmung der globalen Durchschnittstemperatur haben?

„Solange die nicht erfassten Regionen sich ähnlich stark erwärmen wie der Rest der Welt, ändert das an der globalen Temperaturkurve nichts“, schreibt Rahmstorf. Fehler in den globalen Temperaturtrends entstünden aber dann, wenn diese Gebiete sich anders entwickelten.

Das sei seit 15 Jahren in der Arktis der Fall, die sich ungewöhnlich stark erwärmt habe, wie andere Daten von Satelliten und Wettermodellen oder auch der dortige Eisrückgang zeigten. In der starken Erwärmung der Arktis macht sich bemerkbar, dass die Landmasse auf der Nordhalbkugel größer ist.

Kevin Cowtan von der Universität York und Robert Way von der Universität Ottawa haben nun ein Verfahren entwickelt, um die Datenlücken mithilfe von Satellitendaten zu füllen. Satelliten können allerdings nur Temperaturen in der Troposphäre messen.

Mit einer Interpolationsmethode, dem Kriging, und einer umfangreichen Validierung füllten Cowtan und Way die Lücken der Messstationen auf der Erde. Demnach liegt der Erwärmungstrend bei 0,12 Grad pro Jahrzehnt und damit genau gleich dem vom IPCC errechneten Langzeittrend.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | sue 2013

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