Australien: Klimawandel beschleunigt
Die Konzentration von Kohlendioxid in der Erdatmosphäre liegt heute höher als in den vergangenen 800.000 Jahren.
Darauf hat die australische Wissenschaftsbehörde CSIRO in ihrem neuesten „Bericht zur Lage des Klimas“ hingewiesen. 2011 seien demnach bereits 390 ppm (parts per million, zu deutsch: Teile pro Million) CO2 in der Luft gemessen worden, vor Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert waren es ca. 280 ppm.
„Luft- und Wassertemperaturen und auch die Meeresspiegel sind in den vergangenen Jahren gestiegen“, betonte die CSIRO-Chefin Megan Clark. „Mehr noch: Das Tempo der Veränderung nimmt zu.“
Australien ist der weltgrößte Kohleexporteur und gehört zugleich zu jenen Staaten, in denen die Klima“skeptiker“ am stärksten sind. Eine CO2-Steuer konnte die sozialdemokratisch geführte Regierung nur gegen heftigste Widerstände einführen
Der Bericht, der alle zwei Jahre veröffentlicht wird, ist deshalb ein Politikum. Was anderswo Allgemeingut ist, betonte CSIRO-Chefin Clark explizit: „Die grundlegenden physikalischen und chemischen Prozesse, die zum Klimawandel führen, werden von der Wissenschaft gut verstanden.“
CO2-Ausstoß stieg in der letzten Dekade um drei Prozent pro Jahr
Im Laufe des vergangenen Jahrzehnts, so der Bericht, nahm der weltweite Ausstoß an Kohlendioxid um jährlich drei Prozent zu. Für den fünften Kontinent sind die zentrale Ergebnisse: Jede Dekade seit den 1950er Jahren war wärmer als die vorherige.
Zugenommen hat unter anderem die Zahl der warmen Nächte. Die australischen Meeresspiegel sind genauso oder stärker gestiegen als im globalen Durchschnitt, die Oberflächentemperaturen des Ozeans nahmen schneller zu als anderswo auf der Welt.
Während es im Frühjahr und Sommer im Norden Australiens zu mehr Monsunregen kommt, nehmen sie im Herbst und Winter im Süden ab.
Quelle
KLIMARETTER.INO | alf 2012