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Autofahren ist zu billig

Autofahren erzeugt hohe Unfall- und Umweltkosten, die zum großen Teil nicht durch Steuern und Versicherungen abgedeckt sind.

Ein Pkw müsste in Deutschland rund 20.000 Euro teurer sein, um diese Kosten hereinzubekommen. Pro gefahrenem Kilometer müssten etwa 15 Cent zusätzlich gezahlt werden. Das geht aus einer Studie der Technischen Universität Dresden hervor.

Die Studie untersucht die Folgekosten des Autoverkehrs in allen 27 EU-Ländern, die unter anderem durch Unfälle, Luftverschmutzung, Klimaschäden und Lärm verursacht werden. Diese liegen danach bei bis zu 373 Milliarden Euro pro Jahr. Das entspricht drei Prozent der gesamten EU-Wirtschaftsleistung. In Deutschland summieren sich diese sogenannten externen Kosten auf bis zu 88 Milliarden Euro. Bei den Unfällen sind es rund 38 Milliarden Euro pro Jahr, bei der Luftbelastung rund acht Milliarden. Zu den Klimafolgen gibt die Studie eine große Bandbreite von neun bis 32 Milliarden an. Der Grund: Die Klimaschäden sind deutlich schwerer abschätzbar als die anderen Faktoren, da sie größtenteils erst in den nächsten Jahrzehnten auftreten und es dazu unterschiedliche Kostenansätze gibt. Die Studie wurde im Auftrag der Grünen im Europaparlament erstellt.

Für die Unfallschäden kommen in erster Linie die Haftpflichtversicherungen auf. Allerdings verbleiben laut der Studie hohe Kosten, vor allem bei den betroffenen Familien, im öffentlichen Gesundheitswesen sowie durch den Rückgang der Lebensqualität. Diese Kosten seien „eine Realität, auch wenn sie nicht immer einen Marktpreis haben“.

Zurzeit überhaupt nicht abgedeckt sind laut der Untersuchung die Kosten im Umweltbereich, etwa durch Schadstoffe, CO2 und Lärm. Die Autofahrer zahlen über Kfz-, Mineralöl- und Mehrwertsteuer zwar rund 50 Milliarden Euro pro Jahr. Aber, so der Leiter der Untersuchung Udo Becker: „Die allgemeinen Steuern gehen in die normale Staatskasse und stehen nicht für diese Schäden zur Verfügung.“ Daher dürften sie hier nicht gegengerechnet werden, erläutert der Professor für Verkehrsökologie: „Wenn Sie Ihrem Nachbarn die Scheibe einwerfen,  können Sie auch nicht sagen: ‚Ich zahle doch so viel Lohnsteuer‘ – sondern Sie müssen den Schaden ersetzen.“

Den vollständigen Artikel können Sie hier weiterlesen

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Joachim Wille 2013

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