BEE fordert ambitionierte Überarbeitung der europäischen Erneuerbare-Energien-Richtlinie
Mit dem neu festgelegten Ziel einer Treibhausgas-Minderung von mindestens 55 Prozent gegenüber 1990 in der EU haben die europäischen Entscheidungsträger einen Pfad vorgegeben, der die Dekarbonisierung im Strom-, Wärme- und Mobilitätssektor schneller und stärker voranbringen muss.
Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) fordert daher zusammen mit dem europäischen Erneuerbare-Energien-Verband (EREF) eine ambitionierte Überarbeitung der Erneuerbare-Energien-Richtlinie (REDIII). „Um das neue EU-Ziel bis 2030 zu erreichen, müssen die bestehenden Richtlinien überarbeitet und um höhere Zielvorgaben und geeignete Rahmenbedingungen ergänzt werden. Alle Mitgliedstaaten müssen den Ausbau der Erneuerbaren Energien beschleunigen und so den Anteil der Erneuerbaren-Energien am europäischen Energie-Mix deutlich erhöhen“, so BEE-Präsidentin Dr. Simone Peter.
Der Anteil der Erneuerbaren Energien müsse so festgelegt werden, dass er die Minderung der Treibhausgas-Emissionen effizient unterstützt. „Für das Jahr 2030 bedeutet das neue Minderungsziel einen EU-weiten Anteil von mindestens 45 Prozent Erneuerbaren Energien am Brutto-Endenergieverbrauch. Dafür braucht es verbindliche Ausbau-Ziele für Erneuerbare Energien auch auf der nationalen Ebene“, so Peter weiter.
Außerdem müssten bestehende administrative und regulatorische Hürden beseitigt werden. „Genehmigungsverfahren, Ausschreibungen, Finanzierungsinstrumente und Marktdesign müssen auf ein auf Erneuerbaren Energien basierendes Energiesystem ausgerichtet werden. Bürgerenergiekonzepte wie Energy Sharing und Community Modelle haben dabei eine wichtige Rolle und steigern auch die öffentliche Unterstützung für die Energiewende“, so Peter. Schließlich sei es unabdingbar, dass nur Erneuerbare Energien und Technologien gefördert werden.
„Auf keinen Fall dürfen in die Richtlinie Anreize für die Nutzung von fossiler oder atomarer Energie aufgenommen werden – auch nicht als „Brücke“. Es geht darum, die Transformation hin zu 100 Prozent Erneuerbaren Energien beschleunigt voranzutreiben und so den Klimaschutz und regionale Wertschöpfung zu fördern“, so Peter abschließend.