Bericht: Zwei-Grad-Ziel ist erreichbar
Würde sich die Staatengemeinschaft für eine nachhaltige Entwicklung in den kommenden 15 Jahren entscheiden, könnten die Emissionen um 59 bis 96 Prozent gesenkt werden – das Zwei-Grad-Ziel bis 2030 könnte eingehalten werden.
Zu dem Ergebnis kommt der diesjährige Bericht der globalen Kommission für Wirtschaft und Klima, einer Initiative von Politikern und Wirtschaftsvertretern um den britischen ÖkonomenNicholas Stern. „Wir können wirtschaftliches Wachstum erreichen und dabei die gefährliche Emissionslücke schließen“, sagte der Kommissionschef Felipe Calderón, der ehemalige Präsident Mexikos, bei der Vorstellung des Reports.
Die Lücke, um das Zwei-Grad-Ziel doch noch zu erreichen, liegt 2020 bei 6,5 Milliarden Tonnen Kohlendioxid pro Jahr. Laut dem Bericht reichen die Selbstverpflichtungen der Staaten – die INDCs – nicht aus, um die Erderwärmung zu begrenzen. Nimmt man die Selbstverpflichtungen aller G7-Länder als alleinigen Maßstab, würde sich die Welt auf einen Temperaturpfad von über drei Grad bis zum Ende des Jahrhunderts begeben, erklären Wissenschaftler mehrerer Klimainstitute.
Der jetzt veröffentlichte Report nennt zehn Schritte, die unerlässlich sind, um die Emissionslücke soweit wie möglich zu begrenzen. Dazu gehören unter anderem vermehrte Investitionen in erneuerbare Energien, höhere Standards für Energieeffizienz, ein funktionierender CO2-Handel und die Begrenzung von Treibhausgasen aus Luft- und Schifffahrt.
Vor wenigen Wochen forderten die ärmsten und vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder einen Wechsel in der internationalen Klimapolitik: Die Erderwärmung dürfe nicht 1,5 Grad übersteigen. Eine Erwärmung von zwei Grad hätte verheerende Konsequenzen. Für einige afrikanische Staaten käme das einem Temperaturanstieg von vier Grad gleich.