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Berliner Wasserbetriebe setzen konsequent auf Energie aus erneuerbaren Quellen

Im Klärwerk Schönerlinde wachsen drei Riesen-Windräder.

Im Klärwerk Schönerlinde, in Sichtweite zum Berliner Autobahnring, werden in diesen Tagen drei leistungsfähigeWindräder montiert. Ihre Fertigstellung zum Jahresende bedeutet für das Großklärwerk im Nordosten Berlins einen wesentlichen Schritt in Richtung Energieautarkie.

In den Bau der Anlagen mit einer Gesamthöhe von mehr als 169 m – die Nabe der Rotors dreht sich auf 123 m – und einer installierten Leistung von jeweils 2 MW investieren die Wasserbetriebe 11,2 Mio. €. Der kleine „Windpark“ wird von der e.n.o. energy GmbH aus Rostock geliefert.

Bisher wurde im Klärwerk Schönerlinde durch die Verstromung des Klärgases im Blockheiz­kraftwerk und mit einer Mikrogasturbine rund 30 % der benötigten Energie selbst erzeugt. Mit den drei Windrädern steigt dieser Anteil auf insgesamt rund 80%.

Der Montage war ein sehr aufwändiger dreijähriger Genehmigungsprozess vorangegangen. Dabei musste u. a. nachgewiesen werden, dass weder der Fledermaus-Flug noch die militärische Flugsicherheit der Hauptstadt beeinträchtigt werden. Auch Uferschwalben-Bio­tope wurden durch Umzug gesichert.

Die drei imposanten Anlagen – der Rotordurchmesser beträgt fast 93 m – setzen die vielfäl­tigen Aktivitäten der Berliner Wasserbetriebe zur eigenen Energieerzeugung konsequent fort. Wesentlich ist dabei die Nutzung des kalorienreichen Klärschlamms zur Erzeugung von Faulgas für Blockheizkraftwerke in fünf von sechs Berliner Klärwerken. In der Kläranlage Ruhleben schließlich wird der Schlamm in einem Kraftwerk verbrannt und auf diesem Weg energetisch genutzt.

Im Wasserwerk Tegel und in der Rohnetzbetriebsstelle Lichterfelde erzeugen Solaranlagen grünen Strom, wobei die Tegeler Anlage erst kürzlich als größte ihrer Art in Berlin abgelöst worden ist. Zudem erschließen die Berliner Wasserbetriebe zuneh­mend die Nutzung der im Abwasser enthaltenen Wärme, zuletzt in einem gemeinsamen Projekt mit den Berliner Bäder-Betrieben für eine Schwimmhalle in Schöneberg.

Die Berliner Wasserbetriebe werden in diesem Jahr rund 298 Gigawattstunden (GWh, Giga = Milliarde) Strom brauchen, von denen ca. 243 GWh eingekauft und rund 55 GWh selbst erzeugt wer­den. 2005 wurden von den damals benötigten 317 GWh erst 37 GWh selbst pro­duziert und 280 GWh gekauft.

Setzt man einen Vierpersonen-Haushalt mit einem Jahresver­brauch von 4.500 kWh voraus, dann entspricht die 2012 von den Wasserbetrieben benötigte Energiemenge der einer Stadt mit 265.000 Einwoh­nern. So viele Menschen leben in etwa im Berliner Bezirk Lichtenberg (262.000 Einwohner) oder in Augsburg (267.000 Einwohner).

Quelle

Berliner Wasserbetriebe 2012

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