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© Sonnenseite

Beweis für Ölsand-Gift

Derzeit werden in Alberta täglich 1,5 Millionen Barrel Öl gefördert. Die Förderung soll bis 2025 mindestens verdoppelt werden.

Wissenschaftler von der Queen´s-Universität in Kingston/Ontario haben die Sedimente in Seen in der kanadischen Provinz Alberta  untersucht und dort erhöhte Werte an Polyzyklischen Aromatischen Kohlenwasserstoffen (PAK) gefunden.

„Dies ist ein entscheidender Beweis, dass dies keine natürliche Erscheinung ist“, sagte Wissenschaftler John Smol dem Kanada-Korrespondenten der Stuttgarter Zeitung

Damit widerspricht die jetzt veröffentlichte Studie den jahrelangen Behauptungen der Ölindustrie, die erhöhten Schadstoffwerte in Gewässern seien „natürlichen“ Ursprungs und hätten nichts mit der Ölsandgewinnung zu tun.

Die Studie wurde jetzt in den „Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America“ veröffentlicht. Sie zeigt, wie der rasante Ausbau der Ölsandindustrie im Athabasca-Becken das Ökosystem der Seen im vergangenen halben Jahrhundert verändert hat.

Anhand der Sedimente konnte der Anstieg der Werte zeitlich bestimmt und belegt werden, wie sich die Kontamination in der Region seit Beginn des industriellen Abbaus des Bitumen enthaltenden Ölsands entwickelte. „Unsere Studie zeigt, dass die Seen sehr anders sind als vor 50 Jahren und auf dem Weg zu einem nie gesehenen Wandel sind“, warnt der Wissenschaftler Joshua Kurek.

Derzeit werden in Alberta täglich 1,5 Millionen Barrel Öl gefördert. Die Förderung soll bis 2025 mindestens verdoppelt werden. Umweltschützer führen seit Jahren wegen der Landschaftszerstörung und der Belastung von Wasser und Luft mit Schadstoffen sowie dem hohen Energie- und Wassereinsatz bei der Ölgewinnung eine Kampagne gegen das „schmutzige Öl“

Schon vor mehreren Jahren hatte Forscher der Universität von Alberta die Deformation und Erkrankung von Fischen untersucht und sie auf Schadstoffe durch die Ölsandindustrie zurückgeführt

Die Industrie und Vertreter des „Regional Aquatics Monitoring Program“ (RAMP) Albertas widersprachen. Die erhöhten Werte von Metallen wie Quecksilber oder Arsen seien „natürliche Erscheinungen“, weil der Fluss durch Ölsandlager fließe.

Quelle

© Franz Alt 2013

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