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Biogas aus Kartoffelschalen und Teebeuteln

Viel Abfall, darunter auch Biomüll, ist über die Festtage angefallen – von den Weihnachtsgansresten bis zum verwelkten Adventskranz.

Doch viele Haushalte nehmen es nicht so genau mit der Mülltrennung oder grübeln, was denn nun in die Biotonne gehört.

Am Sinn der Mülltrennung wird nach wie vor gezweifelt – wird der getrennte Biomüll denn auch wirklich sinnvoll verwertet oder landet er am Ende doch auf dem Müll-Scheiterhaufen? Organische Abfälle, die richtig entsorgt werden, können durchaus sinnvoll weiterverwertet werden – das macht auf jeden Fall die Berliner Stadtreinigung BSR in der eigenen Biogasanlage, mit der sie im vergangenen Jahr sogar mit einer von „100 Ausgezeichneten Orten im Land der Ideen“ prämiert wurde.

Doch auch in Berlin landeten immer noch viele organischen Abfälle in der grauen Hausmülltonne, berichtet die BSR. Doch auch umgekehrt ist es so, dass in manchen Biomülltonnen nichtorganische Abfälle landen, was das Konzept wiederum schwierig macht.

In der Biogasanlage der BSR in Berlin-Spandau wandeln Mikroorganismen organische Abfälle in klimafreundliches Biogas um, das zu Bioerdgas aufbereitet und ins Gasnetz eingespeist wird. In der Anlage können laut Angaben der BSR jedes Jahr 60.000 Tonnen Bioabfall verarbeitet werden. Damit werden in Berlin jährlich insgesamt 2,5 Millionen Liter Diesel eingespart und der Ausstoß von Kohlendioxid um 12.000 Tonnen gesenkt. Denn das Biogas, das aus den Abfällen gewonnen wird, dient der Hälfte der BSR-Müllfahrzeugflotte als klimafreundlicher Treibstoff.

Was gehört nun in die Biotonne der BSR?

Schalen und Reste von Obst und Gemüse, Kaffeesatz samt Filter, Tee und Teebeutel, Eierschalen und Essensreste, alte Lebensmittel (ohne Verpackung), Blumen und Gartenabfälle.

Und das gehört nicht in die Biotonne:

Plastikabfälle, Alufolien, Metalle, volle Staubsaugerbeutel oder Asche, Textilien (auch Baumwolltextilien) , Getränkeverpackungen (z. B. Dosen, Getränkekartons) , Leder , Katzen-, Kleintierstreu, Erde, Sand, Kies.

Würden noch mehr Berliner ihre Abfälle trennen, könnte es in Berlin bald eine zweite Biogasanlage geben, meint die BSR. Spätestens ab 2015 seien die Bürger sowieso gesetzlich dazu verpflichtet, ihren Müll zu trennen. Ziel sei es, die Recyclingquote von Hausmüll in den nächsten Jahren bundesweit auf 65 Prozent zu steigern.

Quelle

energiezukunft | na 2014

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