Bundesumweltministerium stellt 1,2 Millionen Euro für umweltschonende Aufarbeitung von Reifen bereit
Ziel des Pilotprojekts des niedersächsischen Unternehmens ist eine umweltschonende und qualitativ hochwertige Runderneuerung der Reifen.
Für eine innovative Anlage zur Aufarbeitung von Lkw-Altreifen erhält der internationale Reifenhersteller und Automobilzulieferer Continental über 1,2 Millionen Euro aus dem Umweltinnovationsprogramm des Bundesumweltministeriums.
Das Unternehmen errichtet am Unternehmenssitz in Hannover eine innovative Heißrunderneuerungsanlage, die es ermöglicht, mit einem neuartigen Material abgefahrene Reifen ressourcenschonend wieder aufzuarbeiten. Im Vergleich zur Neureifenproduktion kann der Energieaufwand um rund 50 Prozent und der Wasserbedarf um rund 80 Prozent gemindert werden. Darüber hinaus werden die Abfallmengen ebenfalls um rund 80 Prozent gemindert.
Die runderneuerten Reifen liegen hinsichtlich ihrer Laufeigenschaften und ihres Rollwiderstands nahezu auf dem Niveau von Neureifen, wodurch der Kraftstoffverbrauch eines Sattelzugs um bis zu einen Liter pro 100 Kilometer gesenkt werden kann. Dadurch werden im Schnitt 80.000 Tonnen Kohlendioxidemissionen pro Jahr vermieden.
Mithilfe einer speziellen Fertigungsanlage werden bei dem neuen Verfahren leistungsfähige Neureifenmischungen auf die Altreifen aufgebracht. Bei der Vulkanisierung der runderneuerten Reifen sorgt ein intelligenter Heizprozess dafür, dass die bereits vulkanisierten Bestandteile der Karkasse geschont werden. Anfallende Gummiabfälle können zudem in der angeschlossenen Recycling-Anlage verarbeitet werden, wodurch eine stofflich gleichwertige Weiterverwendung gewährleistet wird.
Mit dem Umweltinnovationsprogramm wird die erstmalige, großtechnische Anwendung einer innovativen Technologie gefördert. Das Vorhaben muss über den Stand der Technik hinausgehen und soll Demonstrationscharakter haben. Die neuartige Technologie von Continental ist auf weitere Standorte des Unternehmens sowie auf andere Reifenhersteller übertragbar. Bei erfolgreichem Projektverlauf wird ein wesentlicher Beitrag zur Reduktionvon Treibhausgasemissionen sowie zur Einsparung von Primärrohstoffen geleistet.
Quelle
BMU 2013