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„Bushmeat“ aus dem Meer

In zunehmendem Maß müssen Meeressäuger dafür herhalten, die Bevölkerung armer Küstenregionen Südamerikas, Afrikas, Asiens und Australiens zu ernähren.

In einer jüngst veröffentlichten Studie stellen die beiden amerikanischen Wissenschaftler Randy Reeves und Martin Robards fest: „Die Jagd auf Meeressäuger ist weiter verbreitet, als wir glaubten“.

In vielen Ländern, sagen die Forscher, sind Delfine oder auch Seekühe durch Gesetze, ihren Niedlichkeitsfaktor, ihre Intelligenz und ihr Charisma vor menschlicher Verfolgung geschützt. Weil aber die Fischbestände der Ozeane drastisch zurückgegangen sind, weichen viele Menschen auch auf tabuisierte Nahrung aus.

„Ein Grund dafür sind die Fisch-Fangflotten der industrialisierten Länder, die auch die tropischen Meere leerfischen“, sagt Petra Deimer, Vorsitzende der Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere, „so fehlt den Küstenstaaten der traditionelle Fisch, sie müssen ihre Tabus überwinden und beispielsweise Delfine essen.“

Die Forscher Reeves und Robards nennen diese Art Ernährung „maritimes Bushmeat“ und beziehen sich mit dem Begriff „Bushmeat“ auf Länder wie etwa Kongo oder Gabun, wo Waldtiere wie Wald-Elefanten, Gorillas oder Schimpansen bis an den Rand der Ausrottung gejagt und verzehrt werden.

Als Schwerpunkte maritimen „Bushmeat“-Konsums nennen sie Peru, einige Staaten der afrikanischen Westküste, Sri Lanka oder Nord-Australien, wo die Ureinwohner Seekühe jagen.

Quelle

Gesellschaft zum Schutz der Meeressäugetiere | Walter Karpf 2011

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