Chancen für die regionale maritime Wirtschaft
Wirtschaftsministerium fördert bundesweit erste schwimmende Windenergieanlage.
In Mecklenburg-Vorpommern entsteht die bundesweit erste schwimmende Windenergieanlage. Die Dresdner GICON-Firmengruppe plant mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums in Mecklenburg-Vorpommern die Entwicklung, Erprobung und Produktion des schwimmenden Offshore-Fundaments, GICON®-SOF. „Das Pilotvorhaben bietet bei erfolgreicher Umsetzung Chancen für die regionale maritime Wirtschaft. Unser Interesse liegt darin, den wissenschaftlich-technischen Fortschritt zu unterstützen und gute Rahmenbedingungen für Arbeitsplätze in unserem Land zu schaffen“, sagte der Minister für Wirtschaft, Bau und Tourismus Harry Glawe am Dienstag in Schwerin. Die Gesamtinvestitionen belaufen sich auf rund 18 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit rund 5,25 Millionen Euro.
Komplette Montage an Land und Transport per Schiff
Nach Unternehmensangaben ist im Juli 2014 der Bau einer Pilotanlage in Stralsund vorgesehen, Mitte des kommenden Jahres sind mit dem Funktionsmodell umfangreiche technische und ökologische Erprobungen in der deutschen Ostsee nahe dem Offshore-Windpark Baltic 1 geplant. Das schwimmende Offshore-Fundament (SOF) wird unter der Wasseroberfläche mittels Stahlseilen am Meeresboden verspannt. Die technische Lösung ist für Wassertiefen ab 20 Metern geeignet. „Ein Vorteil der geplanten Entwicklung liegt darin, dass die Gesamtanlage an Land montiert und per Schiff an den entsprechenden Offshore-Standort transportiert werden kann“, so Glawe weiter.
Konzentrieren auf anstehende Herausforderungen
Die GICON-Firmengruppe ist eine international tätige Ingenieurgesellschaft mit mehr als 300 festen und rund 150 freien Mitarbeitern. Das Unternehmen betreibt in Stralsund eine Produktionsstätte mit mittlerweile 35 Mitarbeitern. „Seit fast zwei Jahren verfolgt GICON auf eigenes Risiko und einem beträchtlichen Anteil an Eigenmitteln das Projektziel, ein Funktionsmuster des GICON®-SOF zu bauen und in der Ostsee zu errichten. Durch die Fördermittelzusage und die damit gesicherte Finanzierung können wir uns nun komplett auf die anstehenden Herausforderungen konzentrieren“, sagt GICONs Geschäftsführer Professor Jochen Großmann.
Forschung, Entwicklung und Innovation weiter ausbauen
Der Bereich Forschung, Entwicklung und Innovation hat im Wirtschaftsministerium in der EU-Förderperiode 2014 bis 2020 zukünftig noch mehr Bedeutung. „Die Mittel für Forschungsvorhaben werden sogar noch aufgestockt. Ganz besonders gilt das für die Forschung von Unternehmen. Im Fokus stehen Projekte von Unternehmen und Verbünden aus Wirtschaft und Wissenschaft – die sogenannte Verbundforschung – und zudem die Verbesserung der anwendungsnahen Forschungsinfrastruktur“, so Glawe abschließend. Künftig sollen im Wirtschaftsministerium fast 10 Prozent mehr EU-Mittel, nämlich 168 Millionen Euro, in der neuen Förderperiode 2014 bis 2020 (155 Euro Millionen 2007 bis 2013) für die wirtschaftsnahe Forschung und Entwicklung eingesetzt werden.
Quelle
© WM – Ministerium für Wirtschaft, Bau und Tourismus 2014