China setzt auf Energieausweis „Made in Germany“
dena vereinbart Kooperation zur Zertifizierung der Energieeffizienz von Gebäuden in China.
Die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) unterstützt China dabei, einen Energieausweis für Gebäude nach deutschem Vorbild zu entwickeln. Eine entsprechende Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) unterzeichneten die dena und das Chinesische Qualitätszertifizierungszentrum (CQC) am 3. Februar in Peking am Rande des China-Besuchs von Bundeskanzlerin Angela Merkel.
Die dena wird die Experten des CQC auch für die Ausstellung des Ausweises schulen und einen Plan zur Steigerung der Energieeffizienz von Gebäuden ausarbeiten. Langfristiges Ziel ist der Aufbau eines Systems für die Zertifizierung der Energieeffizienz von Gebäuden in China. Die dena wurde außerdem von der Provinzregierung Hebei beauftragt, beim Aufbau eines Forschungszentrums für Niedrigenergiehäuser mit Passivhaustechnik mitzuwirken.
„China arbeitet konsequent an seiner eigenen Energiewende“, betonte Stephan Kohler, Vorsitzender der dena- Geschäftsführung. „Der Energieausweis wird China dabei helfen, die Energieeffizienz von Gebäuden zu verbessern. Denn mit ihm lässt sich leicht erkennen, wie gut die Energiebilanz eines Hauses ist. Das schafft Transparenz auf dem Markt und setzt Anreize, etwas gegen die Schwachstellen zu tun.“
In Deutschland ist der Energieausweis für Gebäude seit 1. September 2009 Pflicht. Er bewertet den Energiebedarf für Heizung und Warmwasserbereitung auf einer Skala von Grün bis Rot und gibt Modernisierungsempfehlungen. Die dena hat den Energieausweis in Deutschland mitentwickelt und bietet ein eigenes Gütesiegel für Energieausweise, das hohe Qualitätsstandards bei den zuständigen Experten und beim Ausstellungsverfahren garantiert.
Die dena vermittelt seit 2010 deutsch-chinesische Kooperationen zur Steigerung der Energieeffizienz und zum Ausbau der erneuerbaren Energien in China. Die Kooperationen zielen vor allem darauf ab, energieeffiziente Baustandards zu entwickeln, die rasch wachsenden Megastädte nachhaltig zu gestalten und mehr erneuerbare Energien in das Energiesystem zu integrieren.
Die dena arbeitet dabei eng mit den Bauministerien Deutschlands und Chinas zusammen. Ein erstes Pilotprojekt wurde bereits im Oktober 2010 eingeweiht: der Neubau einer durch das Erdbeben 2008 zerstörten Schule in Mianyang, Provinz Sichuan, als energieeffizienteste Schule Chinas.
Quelle
Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) 2012