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Das Pfingstwunder 2014: Chancen für Klimaschutz

Pfingsten ist das Fest des Geistes. Was aber ist Geist? Im Neuen Testament lesen wir, dass Jesu Anhänger sich nach dessen Kreuzigung voller Angst in Jerusalem versteckt hatten. Jetzt aber, 50 Tage nach Jesu Auferstehung, kam der Heilige Geist über sie. Das heißt: Sie wurden mutig, überwanden ihre Angst, sie gingen in die Öffentlichkeit und erzählten die Geschichte Jesu so attraktiv, offensiv und angstfrei, dass alle sind verstanden. Sie trauten sich, Unerhörtes zu sagen.

Sie wurden kreativ und schöpferisch. Geist im Hebräischen oder auch im Aramäischen, in Jesu Muttersprache, heißt Ruach, also Wind, Kraft, Atem, Hauch, Energie, Gott. „Gott ist Geist“ schrieb Johannes. Man kann auch übersetzen: Gott ist Energie, die Geistkraft.

Kurz vor seinem Tod sagte mir der Energie-Papst Hermann Scheer beim Spaziergang im Schwarzwald als wir über sein letztes Buch sprachen: „Der Geist trägt weit“, das sei ihm beim Schreiben des Buches wieder klar geworden. Das Buch hat den programmatischen Titel: „Der energethische Imperativ – 100% jetzt: Wie der vollständige Wechsel zu erneuerbaren Energien zu realisieren ist“. Hermann Scheers Vermächtnis.

Gibt es auch 2014 ein Pfingstwunder der Geistkraft?

Ja, in der Woche vor Pfingsten ist gerade eines geschehen. Die beiden größten Klimasünder, die USA und China, bisher die Oberbremser bei allen Weltklimakonferenzen, fangen endlich an, sich zu bewegen.

US-Präsident Obama will doch noch als Klima-Präsident in die Geschichte eingehen. Und aus China kamen erstmals vorsichtige Signale der Umkehr beim CO2-Ausstoß. „So schnell wir können“, sagte Chinas Chefunterhändler in Bonn, wolle sein Land die Treibhausgase senken. China hat derzeit weltweit die ehrgeizigsten Ziele beim Umstieg auf erneuerbare Energien. Es scheint, als haben Klimapolitik erstmals seit 1992 global eine Chance. Der Geist, so heißt es im Neuen Testament, weht, wo er will.

Dieser Pfingstgeist vermittelt Hoffnung. So darf an Pfingsten 2014  gehofft werden, dass es der Weltgemeinschaft 2015 beim nächsten Klimagipfel gelingen werden, eine verbindliche Klimapolitik zu formulieren, die diesen Namen auch verdient.

2009 wurde diese Hoffnung beim Gipfel in Kopenhagen grandios enttäuscht. Also hoffen wir auf den Weltgeist 2015 und die neue Klima-Politik in Washington und Peking und auf Landeflächen des Heiligen Geistes bei Angela Merkel und bei Sigmar Gabriel.

Quelle

© Franz Alt 2014

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