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Das Weltklima: Gute Nachricht – schlechte Nachricht

Größer hätte der Kontrast nicht sein können: Zwischen dem kleinlich-peinlichen Gezerre der Bundesregierung um die Energiewende und den optimistischen Prognosen um die Chancen einer intelligenten Klimapolitik im letzten Bericht des Weltklimarats, IPCC.

Der Weltklimarat stellt fest: „Es kostet nicht die Welt, den Planeten zu retten“ und fordert eine möglichst rasche Energiewende. Doch die Bundesregierung bremst die Energiewende aus, weil sie angeblich zu teuer sei.

Der IPCC fordert den raschen Abschied von der Kohle, doch die Bundesregierung will neue Kohlekraftwerke.

„Es gibt eine klare Botschaft der Wissenschaft: Um eine gefährliche Veränderung des Klimasystems zu vermeiden, müssen wir uns vom bisherigen Wirtschaftssystem verabschieden“, sagt Omar Edenhofer vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung, der die letzte IPCC-Arbeitsgruppe  organisiert hatte.

Der Klimarat stellt klar, dass die gestiegenen CO2-Werte auf den zunehmenden Anteil von Kohle und Braunkohle an der Energieversorgung zurückzuführen sind. Das gilt auch für Deutschland. Die Erderwärmung lasse sich nur durch eine weltweite Energiewende bremsen.

Die Bundesregierung hat Angst um das bisschen Wachstum, das durch die Energiewende schrumpfen könnte. Doch der IPCC macht deutlich, dass durch eine rasche Energiewende das Wachstum höchstens um 0.1 Prozent weniger ansteigen würde, also statt 2% nur 1.9%. Und deshalb soll in Deutschland die Energiewende ausgebremst werden? Wie kleinkariert und wie kurzsichtig!

Die positive Botschaft des letzten IPCC-Berichts ist eindeutig: Die Zwei-Grad-Grenze beim Klimawandel ist gerade noch einzuhalten, wenn bis zum Jahr 2029 jedes Jahr 30 Milliarden Dollar weniger in die bisherige Stromerzeugung fließen und stattdessen in intelligente Energiewende-Technologien, vor allem in erneuerbare Energien.

Die Chancen, die dadurch entstehen: Weniger Katastrophen, mehr Gesundheit und bessere Entwicklungsmöglichkeiten für arme Länder.

Im jüngsten Klimabericht wird fündig, wer nach guten Nachrichten sucht. Bei den Bedenkenträgern in Berlin wird fündig, wer nach schlechten Nachrichten sucht.

Quelle

© Franz Alt 2014

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