„Der Appell ‚Rettet das Klima‘ hilft nicht“
Der Klimawandel ist für viele Deutsche nur eine abstrakte Gefahr. Selbst wenn die globale Erwärmung als Problem wahrgenommen wird, ändern nur wenige etwas in ihrem Alltag.
Der große Aufstand für mehr Klimaschutz bleibt deshalb aus – allerdings dürfte sich das ändern, wenn die Bedrohung durch Extremwetter spürbar zunimmt, meint Katharina Beyerl vom Institute for Advanced Sustainability Studies (IASS) in Potsdam. Die Umweltpsychologin forscht über die Motivation von Menschen, auf globalen Wandel zu reagieren.
klimaretter.info: Frau Beyerl, am 1. Juni treffen sich die Klimadiplomaten, um in Bonn die Pariser UN-Klimakonferenzim Dezember vorzubereiten. Nach 20 Jahren Weltklimagipfeln verfeuert die Welt allerdings ungebremst ihre fossilen Reserven und steuert damit auf eine globale Klimakatastrophe zu. Ein Massenaufstand bleibt trotzdem aus. Wie erklären Sie sich das?
Katharina Beyerl: Viele Menschen haben im Alltag verschiedene Sorgen – Jobsorgen, Geldprobleme, Krankheit. Da ist der Klimawandel, wenn überhaupt, nur ein Teil und rückt schnell in den Hintergrund. Viele denken, dass sie selbst in naher Zukunft nicht betroffen sein werden, sondern eher andere, die weit weg leben. Die bloße Vorstellung, dass es mal schlimm werden könnte, reicht nicht, um einen großen Aufstand auszulösen.
Ist der Klimawandel zu abstrakt, um ihn als Gefahr zu empfinden?
Eine Gefahr nimmt man meist erst als solche wahr, wenn etwas, das einem wichtig ist, akut bedroht ist. Für die menschliche Wahrnehmung sind die klimatischen Veränderungen und damit verbundene Gefahren nur bedingt direkt wahrnehmbar, auch wenn Veränderungen der Jahreszeiten oder Extremwetterereignisse spürbar sind. Näher rückt die Gefahr, wenn Überflutungen, Stürme oder Hitzewellen uns direkt betreffen.
Denkt die Mehrheit der Deutschen nach dem Motto: Ein paar Grad wärmer wären doch ganz schön?
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