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Der Landkreis Osnabrück steigt in die Energieversorgung ein

Im Osnabrücker Land werden sich bald deutlich mehr Windräder drehen.

„Wir wollen den Landkreis bis 2030 nicht nur im Strombereich zu 100 Prozent mit regenerativen Energien versorgen, sondern auch die Wertschöpfung in der Region halten“, erläuterte Landrat Dr. Michael Lübbersmann gemeinsam mit Verwaltungsvorstand Dr. Winfried Wilkens sowie den Spitzen der Kreistagsfraktionen von CDU, SPD und FDP bei einer Pressekonferenz im Kreishaus die Pläne.

Nur wenn die Kommunen im Energiebereich aktiv werden, kann in Deutschland künftig der größte Teil des Stromes aus regenerativen Energien bezogen werden: Davon sind Politik und Verwaltung des Landkreises Osnabrück fest überzeugt. Im 2011 vom Kreistag verabschiedeten „Integrierten Klimaschutzkonzept“ sei das Ziel „100 Prozent regionale Stromerzeugung“ bereits klar benannt, unterstrichen CDU-Fraktionsvorsitzender Martin Bäumer, SPD-Fraktionsvorsitzender Rainer Spiering, sowie Jürgen Jellmann für die FDP-Fraktion.

Bei der Umsetzung dieses ehrgeizigen Zieles geht die Kreisverwaltung nun einen neuen Weg. „Wir planen unter Beteiligung regionaler Akteure die Gründung einer Energie-Holding, die wiederum verschiedene Windpark-Gesellschaften gründet“, skizzierte Lübbersmann. „Wir wünschen uns dabei eine breite Beteiligung aus der Region. Das können regionale Stadtwerke sein, aber auch die Städte, Samtgemeinden und Gemeinden. Und nicht zuletzt hoffen wir, dass sich auch die Bürgerinnen und Bürger beteiligen.“ Auf jeden Fall werde es für sie attraktive Angebote geben. Auf diesem Weg gelinge es nicht nur, die Gewinne aus der Energieproduktion in der Region zu halten, „Wir können gleichzeitig durch regionalplanerische Vorgaben sicherstellen, dass die Ausweisung von Energieparks bürger- und landschaftsverträglich erfolgt“, erklärte der zuständige Verwaltungsvorstand Dr. Winfried Wilkens.

Auch die Finanzierung des Engagements in der Energieversorgung solle durch regional ansässige Kreditinstitute erfolgen, so Lübbersmann weiter.

In der geplanten Energie-Holding werde der Landkreis Osnabrück 51 Prozent der Anteile halten, die Partner könnten sich je nach finanzieller Leistungskraft beteiligen. „Auch die Einbindung privater Energieversorger ist denkbar: Wesentlich ist jedoch, dass der regionale Anteil deutlich überwiegt“, sagte der Landrat.

Mit im Boot werden auf jeden Fall auch die Grundeigentümer, sehr häufig Landwirte, sein. „Für unsere Landwirtschaft ist die regenerative Energie ein wirtschaftliches Standbein, das in Zukunft an Bedeutung gewinnen wird“, betonte Lübbersmann.

Durch das gemeinsame regionale Engagement bei der Energieversorgung profitierten auch landwirtschaftliche Betriebe von den künftigen Wind- oder Solarparks, die ansonsten weder die Investitionen noch die rechtliche und organisatorische Abwicklung leisten könnten. „Gemeinsam können wir das Osnabrücker Land mit diesem innovativen Konzept in Sachen Energie zukunftsfähig machen“, waren auch die drei Vertreter der Fraktionen überzeugt.

Quelle

Landkreis Osnabrück 2012

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