Der Solarwärme-Markt wird sich bis 2020 verdreifachen
Mit einem Zubau von 3,6 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche soll die solare Wärmeerzeugung auf 14 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr steigen.
Der Solarwärme-Markt wird sich bis 2020 verdreifachen – mit einem durchschnittlichen Wachstum von rund 12 Prozent und einem Zubau von 3,6 Millionen Quadratmeter Kollektorfläche jährlich. So lautet das ehrgeizige Ergebnis der Studie „Fahrplan Solarwärme“, die der Bundesverband Solarwirtschaft vorstellte. Einen deutlichen Zuwachs erwarten die Autoren der Studie bei Ein- und Zweifamilienhäuser; mittelfristig aber auch bei Mehrfamilienhäusern und im Nicht-Wohnbereich. Voraussetzung dafür sind allerdings attraktivere Fördersätze als bisher.
Mit einem Zubau von 3,6 Millionen Quadratmetern Kollektorfläche soll die solare Wärmeerzeugung auf 14 Milliarden Kilowattstunden pro Jahr steigen. Das entspricht einer Verdreifachung bis 2020. „Die Solarbranche steckt sich ehrgeizige, aber auch realistische Ziele, damit Solarwärme einen immer kosteneffizienteren Beitrag zur Energiewende leisten kann“, erläutert Helmut Jäger, Vizepräsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft (BSW). Es sei höchste Zeit, die Energiewende auf die Wärmeerzeugung auszudehnen, damit fossile Brennstoffe überflüssig würden, ergänzt Jäger. Das Institut für Thermodynamik und Wärmetechnik der Universität Stuttgart und zwei Beratungsunternehmen erstellten die Studie „Fahrplan Solarwärme“. Deren Autoren erwarten durch Einsatz von innovativen Technologien eine Senkung der Produktionskosten, günstigere Fertigungsverfahren und eine Entwicklung alternativer Speicherkonzepte.
Strategische Fokusthemen
Ambitionierte Branchen-Ziele: Ansatzpunkte liegen auch in der Forschung und Entwicklung – bei der Speichertechnologie –, damit Solarwärme-Systeme günstiger und effizienter werden und sich die Amortisationszeiten der Anlage verkürzen. Auch die Installation soll mit vereinfachten Montagesystemen und Standards weiter optimiert werden. Voraussetzung seien neben den Anstrengungen der Branche auch die politischen Rahmenbedingungen und attraktivere Fördersätze, heißt es im Fazit des Fahrplans Solarwärme.
Wichtiges Standbein der Solarwärme-Branche bliebe der Markt der Ein- und Zweifamilienhäuser; bis Ende 2011 wurden mehr als 1,6 Millionen Solarwärmeanlagen errichtet. Weitere Einsatzfelder außerhalb des Wohnens sollen jedoch erschlossen werden. „Die industrielle Prozesswärme kann zum Wachstumstreiber werden, wenn das Potenzial der Solarwärme umfänglich für die Energiewende genutzt wird“, so Jäger weiter. Der Studie zufolge können über 10 Prozent des Wärmebedarfs in der deutschen Industrie (bis 100 °C) aus Solarwärmeanlagen stammen.
Quelle
BINE 2012