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Deutscher Umweltpreis für Solarpioniere

Der mit 500.000 Euro höchstdotierten Umweltpreis Europas wird jährlich von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt vergeben.

Die Preisträger hätten „mit ihren wegweisenden technischen Entwicklungen und persönlichem Einsatz in der Photovoltaik weltweit Maßstäbe gesetzt und sie damit global maßgeblich vorangebracht“, lobte DBU-Generalsekretär Fritz Brickwedde in einer Mitteilung

Die Auszeichnung des 59-jährigen Cramer gründe darauf, dass er „mit seinen technologischen Spitzenleistungen in der Photovoltaik seit mehr als 30 Jahren die Vision (verfolgt), den Systemwandel hin zu einer hundertprozentigen dezentralen Energieversorgung mit erneuerbaren Energien möglich zu machen“.

Cramer habe auch die Verbreitung Erneuerbarer Energien in Entwicklungs- und Schwellenländern vorgetrieben, in denen mehr als 1,3 Milliarden Menschen keinen Zugang zu elektrischem Strom hätten. Mit dem SMA-Batterie-Wechselrichtersystem „Sunny Island“ sei eine netzunabhängige Stromversorgung in ländlichen Gegenden möglich. An dieses Inselnetz könnten etwa Solarstrom-, Windenergieanlagen oder Wasserkraftwerke angeschlossen werden – was bereits tausendfach in vielen Entwicklungsländern verwirklicht worden ist.

Schon 1981 hatten Cramer und drei weitere junge Ingenieure aus Kassel mit dem Bau von Wechselrichtern begonnen. SMA nannten sie ihr Unternehmen schlicht – „System-, Mess- und Anlagentechnik“. Heute ist die Firma mit 5.500 Mitarbeitern und einem Umsatz von 1,7 Milliarden Euro im vergangenen Jahr Weltmarktführer für Wechselrichter. Die werden in jeder Solaranlage gebraucht, um den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom umzuwandeln und ins Netz einspeisen zu können. Cramer ist zudem Präsident des Bundesverbandes Solarwirtschaft.

Ebenfalls ausgezeichnet werden die beiden Forscher und Unternehmer Dr. Andreas Bett und Hansjörg Lerchenmüller, die Hocheffizienz-Solarzellen entwickelt und marktfähig gemacht haben. Bett (50) ist stellvertretender Leiter des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, Lerchenmüller (45) ist Geschäftsführer der Soitec Solar GmbH. Sie seien „der lebende Beweis für das erfolgreiche Zusammenspiel von wissenschaftlicher Exzellenz und unternehmerischem Mut. Gemeinsam sind sie erfolgreich den weiten Weg von der Vision zum industriellen Produkt gegangen“, lobt das DBU-Generalsekretariat.

Mit ihrer Konzentrator-Technologie, die Sonnenlicht mit hocheffizienten Mehrfach-Solarzellen und speziellen Sammellinsen weitaus wirkungsvoller nutzen kann als herkömmliche Silizium-Module, haben sie neue Maßstäbe in der Photovoltaik gesetzt. Im Ergebnis würden mit dieser Technik Modulwirkungsgrade von derzeit etwa 30 Prozent erreicht. Damit sei die Energieausbeute rund doppelt so groß wie bei herkömmlicher Silizium-Technologie.

Die Preise werden am 28. Oktober in Leipzig von Bundespräsident Joachim Gauck übergeben.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | dec 2012

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