Die besondere Energiestadt
Sieben Westschweizer Gemeinden werden dieses Jahr mit dem Energiestadt-Label ausgezeichnet.
In La Chaux-de-Fonds fand der „Journée romande de l’énergie“, der traditionelle Westschweizer Energietag, statt. Bei dieser Gelegenheit wurde die Uhrmachermetropole mit dem „European Energy Award Gold“ – der Goldmedaille der Energiestädte – ausgezeichnet.
Die Stadt La Chaux-de-Fonds, die mit unverwechselbarem städtebaulichen Erbe der Uhrenindustrie zum UNESCO-Welterbe zählt, hat sich auch in Sachen Energie einen Namen als Pionierin gemacht: Bereits 1926 wurde hier ein erstes Fernwärmenetz in Betrieb genommen. Sehr bald profilierte sich die Stadt auch in Bezug auf die Energieeffizienz der öffentlichen Beleuchtung und bei der Renovierung ihrer Gebäude.
Für ihre Bemühungen erhielt La Chaux-de-Fonds 1997 erstmals das Energiestadt-Label. Das begehrte Label wurde in den Jahren 2000, 2003, 2008 und 2011 bestätigt.
Ende 2011 schliesslich wurde die Stadt mit dem europäischen Label „European Energy Award Gold“ ausgezeichnet. Dieses wird verliehen, wenn mindestens 75 Prozent aller energiepolitischen Massnahmen umgesetzt wurden. Mit 76,6 Prozent hat La Chaux-de-Fonds diese Vorgabe übertroffen.
Insgesamt sieben Westschweizer Gemeinden werden dieses Jahr mit dem Energiestadt-Label ausgezeichnet, welches von der gleichnamigen Vereinigung und dem Bundesamt für Energie (BFE) im Rahmen des Programms EnergieSchweiz für Gemeinden vergeben wird (Aire-la-Ville (GE), Ardon (VS), Bex (VD), Fully (VS), Hérémence (VS), Saint-Martin (VS) und Villars-sur-Glâne (FR)).
Elf weitere Gemeinden werden für die kommenden vier Jahre als Energiestädte bestätigt (Gemeindeverband „Association des communes de Crans-Montana“ (VS), Ayent-Anzère (VS), Bernex (GE), Carouge (GE), Châtel-St-Denis (FR), Fribourg (FR), Lancy (GR), Le Grand-Saconnex (GE), Le Locle (NE), Versoix (GE), Vevey (VD)).
Bis heute haben in der ganzen Schweiz 305 Städte und Gemeinden für ihre konsequente Energiepolitik das Energiestadt-Label verliehen bekommen. Das Label wird von EnergieSchweiz aktiv unterstützt, denn die Städte und Gemeinden spielen in der neuen Energiestrategie des Bundes eine zentrale Rolle.
Die Zahl der Energiestädte wächst in beachtlichem Tempo
Waren es 1995 gerade einmal 9, so erhöhte sich ihre Zahl bis 2003 auf 100. 2010 waren es bereits 200, und im Juni 2012 wurde die Marke von 300 überschritten. 60 davon befinden sich in der französischen Schweiz. Bis heute haben 305 Schweizer Städte und Gemeinden mit insgesamt 4 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern – genau 50 Prozent der Landesbevölkerung – das Energiestadt-Label erworben, davon 22 den „European Energy Award Gold“.
Im Rahmen des Energiestadt-Labels werden Städte, Gemeinden und Regionen in Bezug auf energiepolitische Massnahmen evaluiert, die sie in eigener Zuständigkeit durchführen. Um das Label zu erhalten, muss eine Gemeinde mindestens 50 Prozent der in einem standardisierten Katalog aufgeführten Massnahmen realisiert oder beschlossen haben. Alle vier Jahre muss das Label durch die Label-Kommission bestätigt werden.
Quelle
Solarmedia | Guntram Rehsche 2012Bundesamt für Energie 2012