Die Energiewende ist in Bürgerhand
Mehr als 80.000 Bürger sind in Deutschland schon in Energiegenossenschaften oder anderen Bürgerenergieprojekten aktiv.
Das sind mehr Menschen als für den größten deutschen Energieversorger E.on arbeiten. Die Energiewende ist damit längst in Bürgerhand.
Ein schönes Beispiel für so ein Genossenschaftsprojekt befindet sich in meinem Wahlkreis, in der Gemeinde Grossbardorf. Die Gemeinde hatte bereits vor sieben Jahren eine Genossenschaft gegründet. Mit dem Kapital der Bürger vor Ort, haben knapp 1000 Einwohner 15 Millionen Euro investiert und damit Biogas- und Photovoltaikanlagen und ein Nahwärmenetz ausgebaut.
So produzieren sie heute über 470 Prozent des eigenen Strombedarfs und über 90 Prozent des Wärmebedarfs. Die Wertschöpfung des Projektes bleibt dabei in der Region, mit der Möglichkeit eines zusätzlichen Verkaufs des überschüssigen Stroms. In Grossbardorf zeigt sich, dass so ein Zusammenschluss ein großes Projekt gut selbst stemmen kann und sich die Bürger in der Gemeinde so unabhängig von den Preissteigerungen der konventionellen Energien machen.
Gestern trafen sich in Berlin circa 500 Vertreter der Energiegenossenschaftsbranche und diskutierten über Projekte, Chancen und Hemmnisse. Mit dem 1. Kongress solcher Art wollten sich die Beteiligten besser vernetzen und die Zusammenarbeit stärken. Auch Umweltminister Peter Altmaier betonte in seiner Rede die Wichtigkeit der Genossenschaften und Beteiligungsmodelle für das Gelingen der Energiewende.
In einer Abschlusserklärung habe ich gemeinsam mit den anderen Initiatoren Josef Göppel (CSU), Ingbert Liebing (CDU) und Waltraud Wolff (SPD) zur entschlossenen Umsetzung der Energiewende aufgerufen – mit einem starken dezentralen Fokus.
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Quelle
Hans-Josef Fell | MdB 2012