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Die Sonne bringt es an den Tag – Mädchen können mehr!

Immer noch sind Frauen in den MINT-Berufen (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaft, Technik) unterrepräsentiert.  Dabei haben Mädchen gute Potenziale für diese Berufe.

Aufgrund der guten Resonanz auf die Veranstaltungen in den vergangenen Jahren organisierte die Arbeitsagentur Hameln das dritte Jahr in Folge Solarpraktika für Mädchen in Zusammenarbeit mit dem Institut für Solarenergieforschung Hameln (ISFH)

Insgesamt 17 Schülerinnen der Sekundarstufe I (9. und 10. Klasse) unterschiedlicher Schulformen nutzten die Möglichkeit, den Aufbau und die Forschungsarbeit des Solarforschungsinstitutes kennenzulernen und sich über die Sonne als Zukunftsenergie zu informieren.

Herzstück der Veranstaltung am 28. September 2011 war der Selbstbau eines Photovoltaik Moduls: Hier wird Kunststoff gebogen, werden Löcher gebohrt, Schalter und Buchsen montiert, Kabel gelötet sowie Solarzellen und Propeller eingebaut. Und siehe da – es funktioniert! Der Propeller dreht sich, wenn der Schalter angestellt wird – nur mit der Kraft der Sonne Physikalische und solartechnische Experimente runden den praktischen Teil ab. Aufschlussreich sei für die Mädchen auch das Gespräch mit Mitarbeiterinnen des ISFH über deren Ausbildung und Arbeit in naturwissenschaftlich-technischen Berufen gewesen, so das Institut in seiner Pressemitteilung.

Immer noch sind Frauen in den MINT-Berufen (Mathematik, Ingenieurwesen, Naturwissenschaft, Technik) unterrepräsentiert.  Dabei haben Mädchen gute Potenziale für diese Berufe. Im Mathematik- und Physikunterricht an den Schulen nehmen sich die Mädchen allerdings allzu oft zurück.Dazu Helga Kappmeyer, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt bei der Agentur für Arbeit Hameln: „Um bei Mädchen das Interesse an technischen Berufen zu wecken, muss möglichst früh und durch praktische Erfahrung angesetzt werden. Wenn Mädchen unter sich sind, haben sie mehr Zutrauen in sich selbst und erkennen, was in ihnen steckt.“

Daraus ergab sich die Idee, über die Niedersächsische Lernwerkstatt für solare Energiesysteme (NILS) am ISFH ein Tagespraktikum für Schülerinnen anzubieten. Das Praktikum soll realistische Eindrücke der Arbeitswelt vermitteln, Interesse wecken und dadurch die Berufswahl erleichtern. Den teilnehmenden Mädchen hat das Solarpraktikum großen Spaß gemacht. „Ich überlege mir einen Berufswunsch doch nochmal anders“, urteilte eine der jungen Teilnehmerinnen nach der Veranstaltung.

Die Weserbergland AG hat die Materialien finanziert, die die Schülerinnen mit an Ihre Schulen nehmen. Das selbstgebaute Solarmodul nehmen sie mit als Grundlage für weitere Experimente im Physikunterricht der Schule. Die Schülerinnen werden dort das Gelernte präsentieren und Experimente zur Photovoltaik vorführen.

Und wer jetzt auf den Geschmack gekommen ist: Am Mittwoch, den 15. Februar 2012 findet ein zweites Solarpraktikum statt. Schülerinnen der 9. – 12. Jahrgangsstufen von Gymnasien und Realschulen können sich bei Helga Kappmeyer unter der Telefonnummer 05151/909-146 anmelden. Kosten entstehen keine.

Die Ausbildung junger Menschen hat beim ISFH einen hohen Stellenwert. Als An-Institut der Leibniz Universität Hannover hat das ISFH schon immer Praktikanten, Diplomanden und Doktoranden, neuerdings auch Bachelor- und Masterstudenten ausgebildet. „Die Kenntnis regenerativer Energien sollte ein fester Bestandteil der schulischen Ausbildung sein“, so Dr. Roland Goslich, „und das bedeutet, dass auch Mädchen in der Schule für Technik begeistert werden müssen.“ Daher gibt es bereits seit 1998 eine Lernwerkstatt, die das ISFH in Kooperation mit dem Kultusministerium betreibt. Hier wird eine breite Palette von maßgeschneiderten Fortbildungen für Lehrer angeboten und Labortage für Grundschulen beginnend mit der 4. Klasse. Die Lernwerkstatt hat längst eine eigene Internetseite, die von den beteiligten Lehrern und Schülern gepflegt wird (www.nils-isfh.de)

Das Solarenergieforschungsinstitut bündelt im Rahmen dieser Veranstaltung zentrale Attribute einer zukunftsorientierten Berufswahl:

  • Solarenergie als Technik für die praktische Umsetzung einer umweltfreundlichen Energiegewinnung,
  • Forschung als ein häufig anzufindendes zentrales Motiv akademischer AusbildungDer Frauenanteil unter den Beschäftigten am ISFH ist relativ hoch: Der Anteil weiblicher Mitarbeiter am ISFH beträgt ca. 38% für alle Mitarbeiter, ca. 20% für die Kategorie Doktoranden und ca. 47% für die Kategorie Techniker.
Quelle

© Franz Alt 2011

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