Die Welt muss vegetarischer werden
In den kommenden 40 Jahren muss die Weltbevölkerung sich fast vollständig auf eine vegetarische Ernährung umstellen, um Lebensmittelknappheit und Hunger zu vermeiden.
Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie von Wissenschaftlern des Stockholm Internationale Water Institute, die am Montag anlässlich der Weltwasserwoche in Stockholm vorgestellt wurde. Demnach dürften 2050 nur noch fünf Prozent der für die menschliche Ernährung nötigen Proteine aus tierischen Quellen stammen, um die Weltbevölkerung von dann neun Milliarden Menschen ernähren zu können. Aktuell sind es noch 20 Prozent – mit wachsender anstatt fallender Tendenz.
Als Grund für ihre Forderung verweisen die Wissenschaftler auf die zunehmende Wasserknappheit in vielen Regionen der Erde. „Es wird nicht genug Wasser für die landwirtschaftlichen Flächen geben, um 2050 eine Bevölkerung von neun Milliarden Menschen zu ernähren, wenn wir zulassen, dass sich der gegenwärtige Trend zur Übernahme der westlichen Ernährungsgewohnheiten fortsetzt“, warnte Malik Falkenmark, einer der Autoren der Studie.
Vor allem in den aufstrebenden Schwellenländern wächst der Fleischkonsum rasant. Um die Tiere zu ernähren, wird ein Vielfaches an landwirtschaftlicher Fläche und Wasserreserven benötigt als für eine pflanzliche Ernährung notwendig wäre. Ein Drittel der landwirtschaftlichen Flächen wird derzeit für den Futteranbau verwendet.
Aktuell werden den Angaben der Wissenschaftler zufolge etwa 70 Prozent des Wassers in der Landwirtschaft verbraucht. Durch den Klimawandel erhöht sich die Wasserknappheit in vielen Regionen der Erde. Bei gleichzeitig steigenden Bevölkerungszahlen steigt hierdurch der Druck auf die vorhandenen Wasserreserven.
In Stockholm findet noch bis zum 31. August eine Konferenz anlässlich der Weltwasserwoche statt. Mehr als 2.000 Wissenschaftler, Unternehmensvertreter, Politiker und Vertreter internationaler Organisationen diskutieren in diesem Jahr über das Thema Wasser und Ernährungssicherheit
Quelle
KLIMARETTER.INFO | em 2012