DURBAN: 120 Staaten vertreten das Zwei-Grad-Ziel
Mit einer spektakulären Pressekonferenz erhöht die EU den Druck für ihre Forderungen.
Ab sofort vertreten 120 Staaten das Zwei-Grad-Ziel, eine zweite Verpflichtungsperiode zum Kyoto-Protokoll und drittens ein Verhandlungsmandat für ein neues Klimaabkommen, das alle Staaten mit Reduktionspflichten belegt. Kanada und Brasilien geben nach, die USA billigen den „Green Climate Fund“.
Gestern hatten die Umweltminister aus Dänemark, Bangladesh, Großbritannien, Polen, Gambias, Deutschland und Grenada zu einer spontanen gemeinsamen Pressekonferenz geladen. Vor dem EU-Büro verkündete der dänische Klima- und Energieminister Martin Lidegaard ein neues Bündnis. „Uns ist klar, dass wir jetzt handeln müssen. Also müssen wir handeln!“, begründete Lidegaard.
„Wir sind die vom Klimawandel am meisten betroffenen Länder“, erklärte Bangladeshs Umweltminister Hasan Mahmud. Deshalb müsse man ein Bündnis schließen, „eine Koalition der Willigen“. Und sein Kollege aus Gambia, Pa Ousman Jarju, sagt: „Wir reden über zwei Grad Erderwärmung, obwohl wir 1,5 Grad nicht überschreiten dürften. Geredet ist nun genug.“
120 Staaten sind in diesem neuen Bündnis vereint. Und diese geben sich entschlossen: „Das Gerede über bindende Pflichten ab 2020 lehnen wir vollständig ab“, sagte Grenadas Umweltminister Karl Hood. „Wir sind hier nicht, um Urlaub zu machen, für uns geht es um unseren Lebensraum. Wir brauchen drastische Maßnahmen jetzt.“
… Um den Sitz der neuen Institution haben sich mehrere Staaten beworben. Neben Deutschland, für das Röttgen die Bewerbung am Mittwoch bei seiner Rede im Durban-Plenum abgegeben hatte, sind es Südkorea und Mexiko. Auch Norwegen werden gute Chancen eingeräumt.
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Quelle
KLIMARETTER.INFO | Joachim Wille | Nick Reimer 2011