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Ein warmer, aber nasser und sonnenscheinarmer Sommer

Der Sommer 2011 fiel deutlich zu nass und zu sonnenarm aus.

Auf einen sehr trockenen und sonnenscheinreichen Frühling 2011 folgte ein unbeständiger Sommer. Schönwetterperioden blieben selten und beschränkten sich meist nur auf wenige Tage. Bundesweit gesehen fiel der Sommer 2011 zu trüb und deutlich zu nass aus. Trotzdem lag die Durchschnittstemperatur zuletzt noch leicht über dem Klimamittel. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.

Nur im Südwesten gebietsweise etwas zu kühl

Der Sommer 2011 zeigte sich mit durchschnittlich 16,8 Grad Celsius (°C) um 0,5 Grad wärmer als im klimatologischen Mittel. Damit ist laut DWD seit 1993 in Deutschland kein zu kühler Sommer mehr aufgetreten. Zuletzt wurde das Soll von 16,3°C im Sommer 1996 genau getroffen.

Lediglich im Saarland entstand diesmal eine geringe negative Temperaturabweichung. Die höchsten gemessenen Temperaturwerte des Sommers meldeten Rheinfelden am Hochrhein mit 36,7°C am 22. August, Duisburg-Baerl mit 36,6°C am 28. Juni und Stuttgart-Neckartal mit ebenfalls 36,6°C am 23. August.

Die kälteste Nacht registrierten die Meteorologen nördlich und östlich von Bremen am 2. Juni: In Worpswede-Hüttenbusch im Teufelsmoor lag das Minimum bei 1,0°C. Hier und in Rotenburg an der Wümme trat sogar Bodenfrost von jeweils -3°C auf.

In ganz Deutschland ein nasser Sommer, besonders im Norden und Osten

Mit 304 Litern pro Quadratmeter (l/m²) fielen im Sommer 2011 bundesweit etwa 127 Prozent des Solls von 239 l/m². Während im Frühling noch Hochdruckgebiete die Wetterszene beherrschten, übernahmen im Sommer Tiefdruckgebiete die Regie. Diese führten besonders im Norden und Osten zu teilweise sintflutartigen Regenfällen.

So sorgte Tief „Otto“ am 22. Juli mit 111,4 l/m² in Rostock-Warnemünde für die bundesweit größte Tagessumme. Hier prasselten im Juni, Juli und August insgesamt 632 l/m² vom Himmel, das ist mehr als das gesamten Jahressoll (589 l/m²). An vielen Stationen in Brandenburg und in fast allen Orten Mecklenburg-Vorpommerns purzelten die alten Niederschlagsrekorde für den Sommer.

Die große Feuchtigkeit verursachte im Osten der Insel Rügen mehrmals Abbrüche der Kreidefelsen, die in die Ostsee stürzten. Der bundesweit meiste Regen fiel in Oy-Mittelberg-Petersthal mit 713 l/m². Häufig entluden sich auch heftige Gewitter unter Begleitung von Hagel und Sturm. In Koblenz brach am 26. August ein Ast von einem Baum und erschlug eine Frau an der Uferpromenade.

Sonnenscheinbilanz leicht negativ

Mit einer durchschnittlichen Sonnenscheindauer von 548 Stunden blieb der Sommer 2011 in Deutschland um neun Prozent unter dem Klimawert von 604 Stunden. In fast allen Bundesländern zeigte sich die Sonne weniger als im vieljährigen Mittel. Sonnenscheinärmste Station war der Kahle Asten im Sauerland mit 414 Stunden. Lediglich Sachsen konnte ein Sonnenscheinplus verzeichnen. Der sonnigste Ort lag jedoch in Baden-Württemberg: Rheinfelden am Hochrhein mit 688 Stunden.

Quelle

Deutscher Wetterdienst 2011

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