Einigung beim Agrosprit gescheitert
Entscheidung blockiert, aber aus unterschiedlichen Gründen.
Die europäischen Energieminister können sich nicht darauf einigen, welche Mengen Agrosprit auf der Basis von Nahrungsmittelpflanzen die Staaten künftig auf das Erneuerbaren-Ziel im Verkehrssektor anrechnen dürfen. Polen und Ungarn war der Kompromissvorschlag zu streng, den Niederlanden, Belgien und Dänemark zu lasch.
Seit gut einem Jahr wird in der EU über die künftige Rolle von Agrosprit auf der Basis von Nahrungsmittelpflanzen diskutiert. Heute sollten die Energieminister ihre Position festlegen, nachdem Kommission und Parlament dies bereits getan hatten. Nun ist die Einigung am Widerstand einiger Staaten gescheitert. Damit wird das Thema auf die lange Bank geschoben.
Es geht darum, welche Mengen Agrosprit auf der Basis von Nahrungsmittelpflanzen sich die Staaten auf das europäische Ziel von zehn Prozent erneuerbaren Energien im Verkehrssektor im Jahr 2020 anrechnen dürfen. Bislang gab es hierfür keine Beschränkung, die Länder gingen davon aus, dass Ethanol und Diesel aus Weizen, Raps, Palmöl und Co etwa acht bis neun der zehn Prozent ausmachen würden. Der kleine Rest sollte etwa durch Elektromobilität und Agrokraftstoffe der zweiten Generation geleistet werden, die aus Stroh, Abfällen und Algen hergestellt werden, aber noch in den Kinderschuhen stecken.
Umwelt- und entwicklungspolitische Organisationen kritisieren diese indirekte Förderung des Agrosprits durch die Erneuerbaren-Quote scharf: Die EU verschärfe damit die Konkurrenz um Agrarflächen und die Preisfluktuationen an den Agrarmärkten und trage so zu Hunger und Vertreibung bei. Deshalb hatte die EU-Kommission vor einem Jahrvorgeschlagen, den Anteil der sogenannten landbasierten Agrokraftstoffe, den sich die Staaten auf das Zehn-Prozent-Ziel anrechnen dürfen, auf fünf Prozent zu deckeln. Das entspricht in etwa dem derzeitigen Verbrauch.
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Quelle
KLIMARETTER.INFO | Eva Mahnke 2013