‹ Zurück zur Übersicht

© Sonnenseite

Energiegewinnung durch Lärmschutz

Rau Geosystem Süd GmbH aus Kaufbeuren kombiniert Schall schluckende Ökologie-Wand mit Photovoltaik-Anlage.

Patentiert, praktisch, photosynthetisch: Die Rau Geosystem Süd GmbH aus Kaufbeuren bietet als weltweit erster Hersteller überhaupt ökologische Lärmschutzwände mit Energiegewinnungsfunktion an. Mit der einzigartigen Kombination aus Lärmschutzwand und Photovoltaikanlage können Kommunen und Unternehmen, aber auch Privatpersonen bereits nach wenigen Jahren Geld verdienen.

Da die Lärmschutzwand aus Naturstoffen wie Aushubmaterial, Kies oder Schotter, aber auch mit Recyclingmaterial befüllt wird und nach der Installation mit Kletterpflanzen begrünt wird, ergibt sich der positive Effekt der Feinstaub- und CO2-Reduzierung. „Unsere Wand ist doppelt ökologisch, denn es werden keine Ressourcen verbraucht oder neue Flächen versiegelt. Vielmehr verwerten wir Aushubmaterial und recycelten Beton als Füllstoff wieder, so dass insgesamt weniger Material entsorgt werden muss.

Die Auftraggeber sparen sich also erheblich Gebühren, schonen langfristig die Haushaltskasse und tun nachhaltig etwas für die Umwelt“, sagt Erwin Königsberger, Geschäftsführer der Rau Geosystem Süd GmbH. Die mit Photovoltaik-Panels ausgestatteten Öko-Lärmschutzwände von Rau halten mindestens 80 Jahre und sind für den Einsatz entlang der Strecken der Deutschen Bahn AG freigegeben.

Anhand eines einfachen Beispiels erläutert Rau-Süd-Chef Königsberger, wie schnell sich eine mit Photovoltaik-Panels bestückte Lärmschutzwand amortisiert hat: „Eine drei Meter hohe nach Süden ausgerichtete Wand ist im optimalen Fall in einem Zeitraum von 15 Jahren bezahlt – danach verdient der Investor selbst Geld damit.“

Der Clou dabei: Der Staat hilft beim Sparen kräftig mit. Wer eine Photovoltaik-Anlage mit einer Leistung bis zu 30 Kilowattstunden zum 1. Januar 2011 in Betrieb nahm, durfte eine „Einspeisvergütung“ in Höhe von 28,74 Cent je Kilowattstunde geltend machen. Diese gesetzliche Regelung ist von dem Moment der Inbetriebnahme 20 Jahre festgeschrieben.

Ein weltbekannter Lebensmittelkonzern hat eine von Rau entwickelte Lärmschutzwand mit Energiegewinnung installiert und macht vor, wie eine Refinanzierung funktioniert: Das Unternehmen vermietet die mit Photovoltaik-Panels versehene Lärmschutzwand an ein Energie-Unternehmen, das den gewonnenen Solarstrom auf dem Markt verkauft.

Die Fläche an Photovoltaikmodulen kann bei den Rau-Anlagen so angepasst werden, dass der Stromertrag nicht nur einen Teil der Baukosten, sondern in vielen Fällen sogar die Kosten der Gesamtmaßnahme (inklusive Planung und Unterhaltkosten) trägt.

Die ökologischen Lärmschutzwände werden so modifiziert, dass die Montage von Photovoltaikelementen optimal ausgerichtet ist. Im Wandkörper verlaufen Kabelleerrohre und elektronische Bauteile, auf der Wandkrone werden die Photovoltaikmodule installiert. Je nach Anforderung wird eine begrünte Ökowand oder eine Solar-Gabione eingesetzt.

Die Lärmschutzwerte des Wandkörpers lassen sich mit Standard-Lärmschutzwänden nicht erzielen: Eine Standard-Lärmschutzwand bringt eine Masse von 40 bis 200 kg/m2 auf, Rau-Lärmschutzwände ob der Bodenfüllung mindestens 800 kg/m2 – mehr als das Vierfache. Auf die Lärmschutzwand hat Rau ein EU-Patent, auf die Kombination mit der Photovoltaik-Anlage „immerhin ein Schutzrecht“, sagt Königsberger. Rau-Produkte bieten nach EN ISO 140-3 die bestmögliche Schalldämmung und auch in punkto Schallabsorption den höchsten Standard.

Bundesweit hat Rau seine Lärmschutzwände in den vergangenen Jahren auf einer Fläche von 100.000 Quadratmeter an Autobahnen, Bahnstrecken, Wohngebieten oder anderen Orten verbaut. Die bislang längste verbaute Ökologiewand steht in Berlin, ist einen Kilometer lang und vier Meter hoch. „Unsere Lärmschutzwände sind mehr als eine Alternative zu Betonwänden oder Holzkonstruktionen. Die bepflanzte Lärmschutzwand von Rau schluckt nicht nur Schall sondern auch Abgase und trägt durch die Austauschprozesse bei der Photosynthese nachhaltig zum CO2-Gleichgewicht bei.

„Unsere Ökologiewand ist einfach zu montieren und günstiger als herkömmliche Schallschutzwände“, unterstreicht Königsberger, der gelernter Gärtner und staatlich geprüfter Landschaftstechniker ist. Durch ein Stecksystem entfallen aufwändige Schweißarbeiten. Das System kann als Bausatz geliefert werden oder wird von Fachkräften vor Ort aufgestellt.

Über die ökologische Lärmschutzwand:

Wandmaterial und Oberflächenstruktur der ökologischen Lärmschutzwände sorgen unter anderem für optimale Dämmung und Absorption. Rau-Systeme bieten nach EN ISO 140-3 die bestmögliche Schalldämmung und den höchsten Standard bei der Schallabsorption. Jede Wand ist stückverzinkt und unterliegt einer statischen Berechnung. Der verzinkte Stahlkorb altert nicht mehr, sobald er eingewachsen ist. Die Gittermatten sind korrosionsbeständig und so stark dimensioniert, dass geforderte statische Sicherheiten mehrfach gegeben sind.

Auftraggeber sparen sich von Anfang an Gebühren, weil Aushubmaterial und recycelter Beton als Füllstoff verwendet wird und somit weniger Material entsorgt werden muss. Die Lebensdauer ist enorm – Rau-Wände halten mindestens 80 Jahre. Und die Betriebskosten gehen gegen null. Auf ein Bewässerungssystem kann sogar komplett verzichtet werden, das Regenwasser reicht völlig aus.

Als Unterbau der Lärmschutzwand fungiert ein einfach installierbares Gittersystem aus Stahl. Ein unverrottbares Faservlies aus Geotextil mit aufgesteppter Kokosfaser bildet die Innenwand, die mit Erdreich hinterfüllt wird. Verwendet werden häufig Kies, Schotter oder Recyclingmaterial von einer bestimmten Korngröße. Bei höheren Wänden kann zusätzlich ein Pflanzhorizont oben in die Wand eingebaut werden.

Dieser dient zur schnelleren Begrünung. Hier wird biologisch aktives, humusarmes Erdsubstrat mit Ziegelrecyclat oder Blähton angereichert, das keinen Verrottungsschwund aufweist. Die minimale flächenbezogene Masse der Wand ergibt sich bei trockenem Zustand des Erdsubstrats zu 560 kg/Quadratmeter. Realisierbar sind Lösungen bis zu acht oder neun Metern Höhe bei etwa 2,5 Metern Fußbreite.

Quelle

Rau Geosystem Süd GmbH 2011

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren