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Energiegipfel ohne Vorfreude

Vor dem „Energiegipfel“ der Kanzlerin hagelte es Kritik am bisherigen Stand der Energiewende.

Merkel soll das Thema zur Chefsache machen, fordern Opposition und Wirtschaft

Opposition und Wirtschaft haben den 1.-Mai-Feiertag genutzt, um den heute anstehenden „Energiegipfel“ der Kanzlerin zu kritisieren. Und um eigene Forderungen deutlich zu machen. Merkel will sich heute mit Vertretern der zuständigen Bundesministerien, der Bundesnetzagentur und der Energiewirtschaft treffen, Thema: Wie steht es um die Energiewende?

SPD-Chef Sigmar Gabriel kritisierte das Treffen in der Zeitung Die Welt als „Schauveranstaltung ausschließlich mit den vier Ex-Monopolisten“ – ins Kanzleramt geladen sind nur Vertreter von RWE, Eon, Siemens und dem Stadtwerkeverbund Thüga.

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sagte der Nachrichtenagentur afp ein echter Energiegipfel „müsste Handwerk, Stadtwerke und Erneuerbare mit einladen“. Die Energiewende sei bisher „nur in Worten“ erfolgt, an allen „wichtigen Baustellen“ würden „Stillstand oder Rückschritt“ herrschen.

Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) forderte in einem Brief an Merkel, aus dem die Zeitung Mannheimer Morgen zitierte, auch über finanzielle Anreize zum Bau neuer Kraftwerke zu diskutieren.

Der Chef des Deutschen Industrie- und Handelskammertags, Hans Heinrich Driftmann, hingegen kritisierte „die Verschwendung von Ressourcen und Geldern durch ungesteuertes Wachstum im Bereich der Ökoenergien“. Die „regionale Koordination“ müsse besser werden, sagte er der Neuen Osnabrücker Zeitung. Neue Anlagen mit schwankenden Einspeisungen aus Wind und Sonne sollten nur dort eine Zulassung erhalten, wo Strom auch nachgefragt werde oder es Netze zum Abtransport gebe.

Die Kanzlerin selbst trat im Vorfeld des Treffens für einen stärkeren Ausbau der Offshore-Windenergie ein. Das wirtschaftliche Risiko solcher Anlagen müsse beherrschbar werden, sagte sie dem Hamburger Abendblatt.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | Verena Kern 2012

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