Energiegipfelchen oder Gipfeltreffen?
WWF fordert Weichenstellungen für die Energiewende.
Damit der Energiegipfel ein Erfolg wird, fordert der WWF Kanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten auf, bei diesem Gipfel zu konkreten Beschlüssen zu kommen.
Insgesamt stehen fünf Themen auf der Tagesordnung. Zum Thema Kraftwerke und Versorgungssicherheit erklärt Regine Günther, Leiterin Klima- und Energiepolitik des WWF Deutschland: „Die vorgeschlagenen Maßnahmen der Bundesnetzagentur, Kraftwerksabschaltungen für den kommenden Winter zu verhindern, sind nachvollziehbar. Wir brauchen als Ergänzung Vorschläge für einen angepassten Strommarkt, damit mittel- und langfristig die Versorgungssicherheit zu bezahlbaren Preisen gewährleistet ist. Weder die sogenannte strategische Reserve noch der Ansatz eines umfassenden Kapazitätsmarktes sind geeignete Lösungen. Der WWF plädiert für die Einführung von fokussierten Kapazitätsmärkten, um Versorgungssicherheit ohne überhöhte Mitnahmeeffekte und das Einhalten der Klimaziele zu garantieren.“
Explizit unterstützt der WWF die Kanzlerin, die die Ausnahmeregelungen bei der EEG Umlage zugunsten der Industrie kritisch überprüfen will. Regine Günther betont: „Die übergroßen Ausnahmen für die Industrie treiben die Stromrechnung der Privathaushalte nach oben. Nur diejenigen energieintensiven Unternehmen, die nachweislich im internationalen Wettbewerb stehen, sollen von der Ausnahme profitieren.“
Darüber hinaus dürfe der Ausbau der erneuerbaren Energien und des Netzes nicht gegeneinander ausgespielt werden. Jetzt ginge es darum, die wichtigsten Netzengpässe zu beheben und beim Netzausbau Prioritäten zu setzen. Es sei nicht zielführend mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien so lange zu warten, bis das perfekte Netz stehe. Denn mehr erneuerbare Energien erzeugten auch den nötigen Druck den Netzausbau zu forcieren.
Die Studie „Fokussierte Kapazitätsmärkte“, in der der WWF seine Vorschläge für ein neues Marktdesign vorstellt, das Versorgungssicherheit und Bezahlbarkeit des Stroms garantiert, steht zum Download bereit.
Quelle
WWF 2012