Energiewende macht Steinkohlekraftwerke unrentabel
Wind- und Solarstrom rauben den Besitzern von Steinkohlekraftwerken den Schlaf.
Lacht die Sonne oder weht der Wind, dann verdrängt der grüne Strom die Steinkohlekraftwerke aus dem Markt. Und wenn die Steinkohlekraftwerke bei großer Stromnachfrage auch Strom liefern können, dann drücken die Erneuerbaren-Energien meist immer noch die Preise an der Strompreise. Das macht sich mittlerweile auch an den Zukunftsmärkten (Futures) an der Börse bemerkbar.
Hinzu kommt, dass Kohlekraftewerke nie dafür gebaut wurden, schnell rauf und runter zu fahren, je nachdem wie die Sonne scheint oder der Wind weht. Der Energiekonzern Steag hat die Tage bereits eingestanden, dass die Steinkohlekraftwerke schon bald nur noch die Hälfte der Zeit im Jahr laufen werden wie noch vor kurzem. Daher sollen die ältesten Kraftwerke bald abgeschaltet werden.
Absurd ist, dass es immer noch einige wenige Neubaupläne für Steinkohlekraftwerke gibt. Noch absurder ist der Plan von Bundeswirtschaftsminister Rösler, den Neubau von Steinkohlekraftwerken mit hunderten Millionen Euro aus Klimaschutzgeldern zu finanzieren.
Energiewende macht neue Atomkraftwerke unrentabel
Deutschland steigt aus der Atomenergie aus, also liefern wir den Deutschen Atomstrom, so dachten sich das einige Atommanager in den Nachbarstaaten. Jetzt drücken Wind- und Solarstrom in Deutschland aber die Börsenpreise nach unten und es ist zu erwarten, dass der Trend weitergeht.
Da neue Atomkraftwerke aber sehr teuer sind, sind sie auf hohe Strompreise angewiesen. Diese sind an den Börsen nicht mehr zu erzielen, auch in Holland und Tschechien nicht. In Holland wurde daher der Bau eines neuen Atomkraftwerkes auf unbestimmte Zeit abgesagt.
Der Ausbau der Erneuerbaren Energien in Deutschland verhindert damit bereits den Neubau von Atomkraftwerken im benachbarten Ausland. Die atomfreundliche Regierung in Tschechien hingegen würde am liebsten ein Atom-EEG einführen. Vorbild ist die britische Regierung, die schon geraume Zeit daran bastelt. Gegen die britischen Pläne wurde allerdings bereits eine Beschwerde bei der EU-Kommission eingereicht.
Quelle
Hans-Josef Fell 2012