Erneuerbare Energien sind keine Preistreiber
Im Gegenteil: sie senken sogar die Börsenstrompreise.
Nur die Stromkonzerne geben diese Kostenvorteile nicht an die Verbraucher weiter, sondern erhöhen damit massiv ihre Gewinne.
Seit Jahren werden die Erneuerbaren Energien als Ursache für die Strompreiserhöhungen der Stromkonzerne diffamiert. Aber seit Jahren (nur mit einer Delle im Letzten Jahr) steigen die Konzerngewinne, weil sie die preissenkende Wirkung der Erneuerbaren Energien in die eigene Konzerntasche einstecken und nicht an die Verbraucher weitergeben. (siehe das Positionspapier von Hans-Josef Fell aus dem Jahre 2011).
Die steigenden Stromkosten werden aktuell wieder in den Mittelpunkt einer konzertierten Kampagne gegen den weiteren Ausbau der Erneuerbaren Energien und gegen die Energiewende geführt. Eine von der Grünen Fraktion in Auftrag gegebene Studie zeigt nun, dass der Atomausstieg und die Energiewende nicht die Strompreistreiber sind.
Alleine im letzten Jahr sind die Strompreise vor allem wegen wachsendem Solar- und Windstrom im Börsenhandel um 10 bis 20 Prozent gesunken, diese Preissenkungen sind aber nicht an die Verbraucher weitergegeben worden.
Die Studie „Auswirkungen sinkender Börsenstrompreise auf die Verbraucherstrompreise“ belegt, dass es ein Entlastungspotential für die privaten Haushalte von 500 Millionen Euro für das Jahr 2013 gegenüber 2012 gibt. Die großen Energiekonzerne behalten die kostensenkenden Faktoren der Erneuerbaren Energien also lieber in den eigenen Taschen.
Mit einem prognostizierten Rekordgewinn von 19 Milliarden Euro in 2012 dürften E.on und RWE aber genug Kleingeld in der Tasche haben, die Strompreise für die Verbraucher zu senken. Gerade Stromkunden mit geringem Einkommen sind die Leidtragenden der Profitgier der Stromkonzerne.
Die Bundesregierung aber schaut diesem unsozialen Treiben der Stromkonzerne tatenlos zu. Schlimmer noch, mit täglichen Wortmeldungen in den Medien gegen den angeblichen Strompreistreiber Ökostrom beteiligt sich schwarz gelb aktiv an der Kampagne gegen die Erneuerbaren Energien.
Zusätzlich unterstützt sogar noch die schwarz-gelbe Bundesregierung die Umverteilung von Arm zu Reich mit Hilfe des Strompreises. Immer weitere Unternehmen werden von der EEG-Umlage befreit, womit die restlichen Stromkunden immer stärker belastet werden.
Hier hilft nur eins: Die Verbraucher müssen verstärkt den Stromanbieter wechseln, am besten zum Ökostromhändler. Wenn die Wechselquote steigt, werden die Stromkonzerne merken, dass man dieses Kundensegment bei Preissenkungen nicht weiter aussparen darf.
Es darf nicht sein, dass einkommensschwache Haushalte die Netzentgelte und die Finanzierung der Erneuerbaren Energien für die stromintensive Industrie mit bezahlen. Diese verdeckte indirekte Subventionierung nähert sich rasant der 100 Euro Marke im Jahr, die ein typischer Haushalt für ein Chemie- oder Zementunternehmen mitbezahlt.
Quelle
Hans-Josef Fell | MdB 2012