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Erneuerbare Energien sind nicht Schuld an hohen Energiepreisen

Stellungnahme der Energy Watch Group zum World Energy Outlook 2013.

Laut Energy Watch Group bestätigt der von der Internationalen Energie-Agentur (IEA) vorgestellte World Energy Outlook 2013, dass die Energieversorgung künftig wesentlich teurer wird und dass deshalb Investitionen in Erneuerbare Energien an Bedeutung zunehmen werden.

Dazu Hans-Josef Fell, Präsident der Energy Watch Group: „Die IEA räumt auf mit der weit verbreiteten irrigen Meinung der angeblich hochsubventionierten Erneuerbaren Energien. Die jährlich weltweit rasant steigenden Subventionen für fossile Energien entpuppen sich immer mehr als eine Hauptursache für Staatsverschuldungen und als größtes Hemmnis gegen wirksamen Klimaschutz. Weitere Wirtschaftskrisen wie die Euro-Krise in den Rohstoffimportländern zeichnen sich damit ab. Die EU-27 kann schon heute die etwa 500 Mrd. Euro schwere Importrechnung für fossile Rohstoffimporte nicht mehr bezahlen und hat deshalb ein Außenhandelsdefizit von ca. 200 Mrd. Euro – die versteckte Ursache hinter der Euro-Krise.“

Die IEA prognostiziert bis 2035 eine Steigerung der Erdölförderung, warnt aber gleichzeitig davor, dass es keine neue Ära des Ölüberflusses geben werde. Außerdem wird die Prognose der IEA deutlich relativiert mit der starken Einschränkung, dass Brasilien die Förderung nur dann ausweiten und zu einem wichtigen Ölexporteur werden könne, wenn die notwendigen Investitionen, die weit jenseits bisher in Russland oder dem Mittleren Osten investierter Gelder lägen, getätigt würden. „In der Frage, wie sich die Verfügbarkeit der fossilen Rohstoffe in den nächsten Jahrzehnte entwickeln wird, beschwichtigt die IEA weiterhin. Dabei kann man bei entsprechender Analyse selbst an den von der IEA vorgelegten Zahlen erkennen, dass die globale Förderung insbesondere beim Erdöl am Anschlag ist und in den kommenden Jahren die steigende Nachfragewünsche nicht mehr erfüllen kann“, so Fell.

Ungeachtet der Verfügbarkeit von Erdöl oder Erdgas werden laut Energy Watch Group die Kosten für die Kohlenwasserstoffförderung stark ansteigen und höhere Preise für die Konsumenten verursachen. Andererseits würde jedoch eine Preisstagnation fallende Investitionen seitens der Öl- und Gasfirmen verursachen, und somit zu einem schnellen Rückgang der Fördermengen führen. Die Dimension der Herausforderung wird daran deutlich, dass sich die Investitionen der großen westlichen Ölfirmen in den letzten zehn Jahren verfünffacht haben, dennoch deren Förderung um etwa 20% gefallen ist.

Die Energy Watch Group ist außerdem nicht überzeugt von der Einschätzung der IEA, dass die USA durch günstige Energiepreise einen größeren ökonomischen Vorteil hinsichtlich externer Investitionen und Exporterlösen generieren könnten. „Die von der IEA berechneten Zahlen  basieren einzig auf den unbelegten Annahmen, dass sich das Bruttoinlandsprodukt in den einzelnen Regionen entsprechend unterschiedlich entwickeln werde. Das sind reine Spekulationen, die einer seriösen Berechnungsgrundlage entbehren“, so Dr. Werner Zittel, Vorstand der Ludwig-Bölkow-Stiftung und Chairman der Energy Watch Group.

„Es ist überraschend, dass die IEA die regionalen Unterschiede der Energiepreise in den Vordergrund rückt.“ Bemerkenswerter sei, dass das zentrale Szenario der IEA, das die Auswirkungen verschiedener von den Regierungen bereits angekündigten Klimaschutzmaßnahmen bereits berücksichtigt, noch immer eine durchschnittliche globale Temperaturerhöhung von 3,6 Grad Celsius impliziert.

Die deutsche Zusammenfassung des World Energy Outlook 2013 finden Sie hier

Quelle

© Franz Alt 2013

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