EU-Kommission ignoriert 1,5-Grad-Ziel von Paris – Enttäuschung bei Klimaschützern
Viele Worte, wenig Inhalt. In ihrer gestrigen Mitteilung ruft die EU-Kommission die Mitgliedsstaaten dazu auf, die Pariser Beschlüsse schnell zu ratifizieren. Doch neue Vorschläge nennt die Brüsseler Behörde nicht, um den Pariser Zielvorgaben gerecht zu werden.
Der alte Klimaschutz-Pfad kann nicht zum neuen Ziel führen. Und so geht wieder einmal wertvolle Zeit im Kampf gegen den Klimawandel verloren.
BEE-Geschäftsführer Hermann Falk: „Ein Weiter-wie-bisher wird nicht ausreichen, um unter der Grenze von 1,5 oder 2 Grad Celsius Erderwärmung zu bleiben. Wir bedauern, dass die EU-Kommission keinerlei Versuche macht, zur Umsetzung der Ergebnisse der COP21 die klima- und energiepolitischen Zielsetzungen der Europäischen Union zu erhöhen.
Wenn die EU wirklich die Ergebnisse von Paris umsetzen will, dann reichen keine schönen Worte. Dann muss sie auch ihre Ziele und Politiken danach ausrichten. Mit den zu niedrigen Klimaschutzzielen und den zu niedrigen Ausbauzielen für Erneuerbare Energien wird die EU als Bremser ihrer Verantwortung für den weltweiten Klimaschutz nicht gerecht.“
Der BEE hatte jüngst eine Studie veröffentlicht, nach der Deutschland auch seine bisher gesetzten Klimaschutz-Ziele verfehlen wird.
Die bisherigen EU-Ziele bis 2030:
- Verringerung der Treibhausgasemissionen um 40 % im Vergleich zu 1990
- mindestens 27 % EU-Energie aus erneuerbaren Quellen
- Steigerung der Energieeffizienz um 27 – 30 %
- 15 % Verbundbildung bei den Stromnetzen (d. h. 15 % des in der EU erzeugten Stroms kann in andere EU-Länder exportiert werden)
EU-Pressemitteilung: Klimaschutz: Europas nächste Schritte zur Umsetzung des Pariser Übereinkommens