EU leitet Anti-Dumping-Untersuchung ein
Die EU-Kommission hat heute eine Anti-Dumping-Untersuchung gegen die Solarkonkurrenz aus China eingeleitet.
Das Verfahren, zu dem die Kommission rechtlich verpflichtet ist, wenn ein Wirtschaftszweig der EU einen „begründeten Antrag“ mit Beweisen für Dumping vorlegt, wird 15 Monate dauern. Sollte die Prüfung „ausreichend Anscheinsbeweise zu Dumping“ erbringen, kann EU-Handelskommissar Karel de Gucht nach neun Monaten „vorläufige Anti-Dumping-Zölle“ einführen.
Der eigens zu diesem Zweck gegründete Branchenverband EU ProSun hatte am 25. Juli 2012 einen entsprechenden Antrag bei der EU-Kommission gestellt. Laut EU handelt es sich – gemessen am Wert der Einfuhren – um den bedeutendsten Antidumpingantrag, der je bei der Kommission eingegangen ist. Im vergangenen Jahr exportierte China Solarpaneele im Wert von 21 Milliarden Euro in die EU.
Das Handelsministerium in China reagierte mit „Bedauern“ auf die EU-Entscheidung. Ein Sprecher bekräftigte die bisherige Linie Chinas, wonach der Konflikt durch „Konsultation und Kooperation“ gelöst werden solle. Chinesische Solarfirmen hatten zuvor schon mit einem „umfassenden Handelskrieg“ gedroht und von ihrer Regierung gefordert, „alle nötigen Maßnahmen zu ergreifen, um die Interessen der chinesischen Solarindustrie zu schützen“.
Was das weitere Vorgehen betrifft: Die EU-Kommission wird nun den „interessierten Parteien“ – darunter sind ausführende Hersteller, Unionshersteller, Einführer und Verbände zu verstehen – Fragebogen zusenden, mit denen unter anderem Informationen über Ausfuhren, Herstellung, Verkäufe und Einfuhren von Solarpaneelen, -zellen und ‑wafern erhoben werden sollen.
Weitere Informationen zur der EU-Antidumping-Untersuchung (inklusive einer Graphik über den Ablauf) finden sich hier
Quelle
KLIMARETTER.INFO | vk 2012