EU-Technologiebranche soll CO2-Fußabdruck messen
Unternehmen der Informationstechnologie sollen sich nach dem Willen der EU-Kommission auf eine Methode zur Messung ihres CO2-Ausstoßes verständigen.
Nur mithilfe einer einheitlichen Bemessungsgrundlage sei es möglich sich ein klares Bild darüber zu verschaffen, wie sich die CO2-Emissionen reduzieren ließen. Transparenz bei der Berechnung der Umweltauswirkungen der IKT (Informations- und Kommunikationstechnik) wird uns allen – Bürgern wie auch öffentlichen und privaten Einrichtungen – die Möglichkeit geben, umweltverträglicher zu handeln, wenn wir digitale Technik kaufen oder nutzen, erklärte die zuständige Kommissarin Neelie Kroes.
Bislang seien die Berechnungsmethoden der Emissionen, insbesondere die der Industrie, sehr unterschiedlich. Eine Reihe von Unternehmen haben der Kommission zufolge in den vergangenen Monaten Messungsmethoden getestet, die von der Internationalen Fernmeldeunion (ITU) und dem Europäischen Institut für Telekommunikationsnormen (ETSI) entwickelt worden sind.
Nun will die Kommission die IKT-Branche dazu bringen, diese Methoden routinemäßig anzuwenden. In den kommenden Monaten will Kroes mit einer Konsultation das Vorgehen ermitteln, das den meisten Erfolg verspricht.
Laut Kommission entfallen bis zu 10 Prozent des Stromverbrauchs in der EU und bis zu vier Prozent des CO2-Ausstoßes auf Produkte und Dienstleistungen des IKT-Sektors.
So würden jede Minute schätzungsweise 48 Stunden an neuen Videoinhalten auf YouTube hochgeladen, gleichzeitig kommunizierten 700.000 Facebook-Nutzer miteinander, gingen bei Google über zwei Millionen Suchanfragen ein und 200 Millionen E-Mails würden verschickt.
Eine einzige Suchanfrageverursache könne je nach Art der Energieversorgung einige Gramm CO2-Emissionen verursachen.
Quelle
Dow Jones Europa Aktuell 2013