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Fast 100 Selbstverbrennungen in Tibet

TID-Kerzenmahnwache zum Internationalen Tag der Menschenrechte.

Mit einer Kerzenmahnwache vor der Chinesischen Botschaft hat die Tibet Initiative Deutschland (TID) gemeinsam mit Tibetern und anderen Organisationen der mittlerweile fast 100 Selbstverbrennungsopfer in Tibet gedacht.

„Mit der stark ansteigenden Zahl von Selbstverbrennungen haben 60 Jahre Willkürherrschaft in Tibet einen traurigen Höhepunkt erreicht“, sagte TID-Geschäftsführerin Nadine Baumann. „Die Welt schaut mit Entsetzen auf Tibet und erwartet insbesondere von der EU, die heute den Friedensnobelpreis erhält, eine deutliche Verurteilung der chinesischen Tibet-Politik.“ Allein im November dieses Jahres hätten sich mindestens 28 Tibeter selbst angezündet.

Mit ihrem Protest vor der Chinesischen Botschaft fordern die Tibet-Aktivisten auch die Führung in Peking dazu auf, konkrete Lösungsansätze für eine Deeskalation der Lage zu finden: „Die neue chinesische Regierung muss nun die historische Chance nutzen und den Dialog mit den Tibetern wieder aufnehmen“, sagte Baumann. „Die Gewalt der chinesischen Sicherheitskräfte im Zusammenhang mit den immer häufiger auftretenden Massendemonstrationen in der Region haben nur zu einer weiteren Verschärfung des Konfliktes geführt.“ Für eine Entspannung der Lage sei zudem der ungehinderte Zugang für internationale Pressevertreter und unabhängige Beobachter in den Krisengebieten notwendig.

Seit sich im März 2011 der Mönch Phuntsok aus Ngaba (chinesische Provinz Sichuan) in Brand gesetzt hat, wählen immer mehr Tibeter diesen Schritt, um gegen die Unterdrückungspolitik der chinesischen Führung zu protestieren. Anfänglich vor allem auf die chinesische Provinz Sichuan beschränkt, breitet sich diese neue Form des politischen Protestes zunehmend im ganzen Land aus. Neben Mönchen und Nonnen aus den Klöstern, gehören besonders junge Tibeter mit nomadischem Hintergrund zu den Selbstverbrennungsopfern. Die TID wird am 10. Dezember in allen großen Städten – darunter Berlin, Hamburg, München und Frankfurt – auf die steigende Zahl der Selbstverbrennungen in Tibet aufmerksam machen. Die bundesweiten Aktionen sind Teil einer globalen Kampagne.

Die Tibet Initiative Deutschland e.V. (TID) setzt sich seit ihrer Gründung 1989 für das Selbstbestimmungsrecht des tibetischen Volkes und die Wahrung der Menschenrechte in Tibet ein. Mit bundesweit fast 60 ehrenamtlichen Regionalgruppen/Kontaktstellen und nahezu 2.000 Mitgliedern gibt sie Tibet eine starke Stimme.

Quelle

Tibet Initiative Deutschland e.V. 2012

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