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Forschungsgeld für Meeresenergie

Die britische Regierung hat ein 20 Millionen Pfund teures Forschungsprogramm gestartet, mit dem die Nutzung der Meeresenergie voran gebracht werden soll.

Mit dem „Marine Energy Array Demonstrator Scheme“ (MEAD) werden zwei Demonstrationsprojekte – Wellen- und/ oder Tidenhubkraftwerke – als Pilotprojekte ausgeschrieben. Diese Projekte sollen der kommerziellen Vermarktbarkeit sehr nahe kommen und spätestens 2016 am Netz sein.

Ein Hauptkriterium ist die Sicherstellung einer jährlichen Stromerzeugung von mindestens sieben Gigawattstunden  unter der Verwendung von mindestens drei Erzeugungseinheiten, die bereits im Vorfeld ihre Tauglichkeit unter realen Meeresbedingungen bewiesen haben. Die Gewinner der Ausschreibung werden von der britischen Regierung bis spätestens Ende dieses Jahres bekanntgegeben.

Die Meeresenergie hat in Großbritannien ein enormes Potenzial und könnte bis zu 20 Prozent des gesamten britischen Strombedarfs decken. Insgesamt zehn Projekte mit einer geplanten Kapazität von 1.200 Megawatt waren 2010 von der britischen Liegenschaftsbehörde „Crown Estate“ ausgeschrieben worden

Das weltgrößte Gezeitenkraftwerk wurde allerdings vergangenen Oktober in Südkorea in Betrieb genommen. Mit einer Leistung von 254 Megawatt nutzen im „Seaturtle Tidal Park“ Turbinen in einer Wassertiefe von 22 Metern den Tiedenhub von acht Metern aus.

Kraftwerke, die die Meeres-Energie ausnutzen, sind an sich nichts neues. Bereits seit 1967 läuft das weltgrößte Gezeitenkraftwerk La Rance in der Bretagne (Frankreich).

Das Kraftwerk La Rance arbeitet mit einer Staumauer. Bei Flut wird Wasser in einer Meerenge aufgestaut. Bei der anschließenden Ebbe strömt das Wasser durch Turbinen zurück. Allerdings ist die Nutzung der Meeresenergie im Vergleich zu ihrem Potential noch ausgesprochen gering.

Theoretisch kann mit der Bewegungsenergie der Ozeanoberfläche allein in Europa pro Jahr schätzungsweise 2.000 Terawattstunden (TWh) Strom gewonnen werden, das entspricht dem Dreifachen der derzeit insgesamt in Deutschland erzeugten Elektrizität. Unter anderem engagiert sich Vattenfall in Sachen Meeresenergie.

Quelle

KLIMARETTER.INFO | reni 2012

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