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Wikimedia Commons | Leonhard Lenz | Fridays for future Protest in Potsdam

© Wikimedia Commons | Leonhard Lenz | Fridays for future Protest in Potsdam. Bald werden wieder große Protestaktionen möglich wie hier 2019 in Potsdam, hoffen die Aktivist:innen.

Fridays, Unteilbar und Verdi in breitem Bündnis

Mit dem Abflauen der Pandemie nimmt die Klimagerechtigkeits-Bewegung wieder Fahrt auf. Im Superwahljahr plant die vor Jahresfrist gegründete Allianz von Fridays for Future, dem Bündnis Unteilbar und der Gewerkschaft Verdi gemeinsame Aktionen.

Klimaneutralität 2045, wie sie der SPD-Teil der Bundesregierung derzeit aufs Schild hebt, kann Fabia Klein von Fridays for Future sicher nicht beeindrucken. Die Klimabewegten halten unbeirrt am Zieljahr 2035 für Nullemissionen fest.

„Wir müssen in 15 Jahren klimaneutral sein“, erklärte die Aktivistin gestern bei einem gemeinsamen Medienauftritt von Fridays for Future, dem Bündnis Unteilbar und der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi.

Die kürzliche Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts habe klargemacht, dass die junge Generation das Recht auf eine lebenswerte Zukunft habe, sagte Klein. Bis 2035 müssten die Treibhausgasemissionen drastisch reduziert und der Wandel nicht nur angestoßen, sondern auch vollzogen werden.

Klein: „Die nächsten 15 Jahre werden anders laufen müssen – und das können sie auch.“ Die Bundestagswahl könne dabei im besten Fall die Grundlage für die „erste klimagerechte Bundesregierung“ legen.

Fridays for Future will diese Wahl zu einer „Klimagerechtigkeitswahl“ machen, wie die Aktivistin erklärte. Klimagerechtigkeit bedeute, Verantwortung für heutige und nachfolgende Generationen zu übernehmen, besonders aber auch gegenüber den Menschen und Ländern, die die Folgen der Klimakrise heute schon spüren.

Dass das Dreierbündnis breit angelegt ist und über die unmittelbaren Partner hinausgehen soll, hob Rebecca Rahe vom Bündnis Unteilbar am Mittwoch hervor. Sie machte auf die in der Pandemie spürbar gewachsene soziale Ungleichheit aufmerksam. „Die Systemrelevanz ist überwiegend weiblich und migrantisch“, betonte sie. Auch Rassismus habe zugenommen.

Ein Aufbruch gegen Rassismus, Antisemitismus und Rechtsterrorismus sei genauso dringend wie einer zu konsequenter Klimagerechtigkeit, sagte Rahe. „Die Kosten der Krisen müssen diejenigen bezahlen, die die Gewinner bisheriger Verwüstung sind.“

Verdi: Ziele müssen technologisch und sozial erreichbar sein

Verdi-Chef Frank Werneke äußerte sich zwar nicht direkt, ob seine Gewerkschaft das Zieljahr 2035 unterstützt – man trete aber für Klimaneutralität „so früh wie möglich“ ein, betonte er auf Nachfrage von Klimareporter°. Der Zeitraum von 15 Jahren sei allerdings „extrem ambitioniert“.

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Quelle

Der Bericht wurde von der Redaktion „klimareporter.de“ (Jörg Staude) 2021 verfasst – der Artikel darf nicht ohne Genehmigung (post@klimareporter.de) weiterverbreitet werden! (Foto: Leonhard Lenz/​Wikimedia Commons)

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