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Frieden zwischen Israel und Palästina ist möglich

Jetzt hat Israel vor der UNO die Quittung dafür bekommen, dass es seit Jahrzehnten UNO‐ Resolutionen wie kein zweites Land missachtet: Die Vereinten Nationen haben Palästina mit  überwältigender Mehrheit als 194. Staat der Welt anerkannt. 139 Nationen haben  zugestimmt – bei nur neun Gegenstimmen. Deutschland hat sich enthalten.

Israels rechte Regierung hat im Gegenzug sofort Genehmigungen für den Bau von weiteren  3.000 Häusern in Palästinenser‐Gebieten erteilt. Dieser israelische Siedlungsbau gehört zu  den zentralen Streitpunkten im Nahost‐Konflikt.

Die israelische Regierung steckt in einer Falle ähnlich wie Palästinenser‐Präsident Abbas.

Alle Welt fordert Israel auf, den Siedlungsbau zu beenden und rückgängig zu machen –  vergebens. Aber alle Welt fordert auch die radikalen Palästinenser auf, endlich der Gewalt  gegen Israel abzuschwören und den jüdischen Staat anzuerkennen – ebenfalls vergeblich. Die  Crux: Israel will Palästina nicht anerkennen solange dort die Extremisten den jüdischen Staat  zerstören wollen und die Palästinenser ihrerseits wollen den Friedensprozess erst  vorantreiben, wenn Israel den Siedlungsbau stoppt.

Dabei weiß alle Welt schon lange wie die Lösung des Problems eines Tages aussehen wird  und muss: ein souveräner israelischer Staat und ein souveräner palästinensischer Staat  werden nebeneinander existieren und Jerusalem wird die Hauptstadt beider Staaten sein.

Die Radikalen und die Kompromisslosen auf beiden Seiten haben diese Vernunft‐Lösung  freilich bisher verhindert. Die UNO ist in dieser Woche der Lösung allerdings einen Schritt  näher gekommen. Es kann jetzt auf einen neuen Friedensprozess geben, weil es seit  Jahrzehnten erstmals wieder Hoffnung in Palästina gibt. Das Land hat jetzt einen  Beobachter‐Status bei den UN und ist damit de facto als eigener Staat anerkannt. Die UNO‐ Entscheidung war mehr als ein bloßes Symbol.

Der israelische Friedensaktivist Uri Avneri, der als erster Israeli mitten im Libanon‐Krieg 1982  den früheren Palästinenser‐Präsidenten Yasir Arafat traf, hat recht, wenn er auf seiner  Internet‐Seite seit langem behauptet: „Der Frieden zwischen Israel und Palästina ist  möglich“

.Jetzt besteht eine neue Chance für den viel zu lange unterbrochenen Friedensprozess im  Nahen Osten. Allmählich wird sich auch in Israel die Erkenntnis durchsetzen, dass die  Palästinenser das Recht auf einen eigenen Staat haben so wie umgekehrt auch in Palästina  ohne Wenn und Aber das Existenzrecht Israels selbstverständlich werden muss.  Voraussetzung dafür ist freilich, dass Präsident Obama im Nahen Osten endlich aktiv wird  und dass sich auch die EU mutiger als bisher in einem neuen Friedensprozess vor ihrer  Haustür engagiert.

Quelle

© Franz Alt 2012

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