Für ambitionierte Klima und Energieziele für Europa
Rückgang der Schneebedeckung Zeichen für menschlich verursachten Klimawandel.
Der „grüne“ Winter in weiten Teilen Europas liegt im globalen Trend des vom Menschen verursachten Klimawandels. Die aktualisierten Forschungen, unter anderem des IPCC bestätigen, dass vor allem in der nördlichen Hemisphäre zwischen 1979 und 2011 die Schneebedeckung um 17,8% pro Jahrzehnt abgenommen hat.
Die Modellrechnungen des Arctic Climate Impact Assessment 2005 (ACIA) prognostizieren bei einem annähernd ungebremsten Anstieg der Treibhausgasemissionen auf 16 Gigatonnen CO2 pro Jahr auch für die Jahre 2071-2100 einen weiteren Rückgang der Schneefläche um 9-18%.
„Dieses Phänomen erfasst Europa, hier besonders die Alpen und Skandinavien ebenso wie Nordamerika. Ein aktuell kalter Jänner in den USA ist hier die Ausnahme von der Regel“, betont Kleinwasserkraft-Sprecher Erwin Mayer. Niederschlag wird öfters auch im Winter in Form von Regen fallen und das auch in Höhen bis 2000 m und darüber mit dramatischen Auswirkungen für den Wintersport aber auch für die Wasserführung der Flüsse.
„Die Speicher Gletscher und Schnee mit gleichmäßiger Abgabe des Wassers im Frühjahr fallen zunehmend weg, die Abflussspitzen erhöhen sich auch im Winter“, sieht Mayer neue Herausforderungen für die Energiewirtschaft. Kleine dezentrale Wasserspeicher können hier etwas Abhilfe schaffen.
Wirklich entscheidend für die Eindämmung des vom Menschen verursachten Klimawandels ist aber die drastische Reduktion der Treibhausgase. „Europa, das historisch mit den USA gemeinsam rund je ein Viertel aller bisher emittierten Treibhausgase zu verantworten hat, ist gefordert beim Klimaschutz eine Vorreiterrolle einzunehmen“, betont Mayer die Verantwortung des EU-Parlaments und des EU-Rates bei der Festlegung von Klimaschutzzielen. Kleinwasserkraft Österreich begrüßt die Entscheidung in den Fachausschüssen des EU-Parlaments verbindliche Ziele für erneuerbare Energien, Treibhausgasreduktion und Energieeffizienz bis 2030 festzulegen.
„Aber business as usual zu beschließen hilft dem Weltklima nichts, die Ziele müssen mit einer Klimapolitik um unter 2GradC globaler Erwärmung zu bleiben, vereinbar sein“ fordert Mayer. Dazu ist es zumindest bis 2030 notwendig die Treibhausgase um 55 bis 60% im Vergleich zum Basisjahr 1990 zu reduzieren und den Anteil erneuerbarer Energien auf 45% zu erhöhen.
Hilfreich ist dabei die Senkung des Energieverbrauchs um 30% in diesem Zeitraum. Höhere Energiepreise durch CO2- beziehungsweise Energiesteuern oder/und Ökostromaufschläge sind für eine Steigerung der Energieeffizienz unerlässlich. Bis 2050 muss die EU auf 100% erneuerbare Energien umgestellt haben und de facto CO2-frei sein.
Quelle
Mag. Erwin Mayer 2014Kleinwasserkraft Österreich 2014