‹ Zurück zur Übersicht
Artem Bali | Unsplash adapted by adelphi | Neue Studie von Adelphi analysiert die geopolitische Dimension der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

© Artem Bali | Unsplash adapted by adelphi | Neue Studie von Adelphi analysiert die geopolitische Dimension der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung

Für eine neue Außenpolitik: Kein Frieden ohne Nachhaltigkeit

Neue Studie von adelphi analysiert die geopolitischen Dimensionen der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung.

Die Verwirklichung der nachhaltigen Entwicklungsziele (SDGs) ist eine Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche internationale Politik. Umgekehrt gilt genauso: Die Außenpolitik ist ein wichtiger Schlüssel für die Umsetzung der SDGs. Diese These vertreten die Autorinnen und Autoren der aktuellen Studie „A Foreign Policy Perspective on the Sustainable Development Goals”, argumentieren jedoch zugleich, dass diese Wechselwirkungen von den Außenministerien weltweit noch nicht ausreichend berücksichtigt werden.

„Die nachhaltigen Entwicklungsziele nicht zu erreichen und ihre außenpolitische Dimension zu ignorieren, birgt enorme Risiken: Kernbereiche der Außenpolitik wie Konfliktprävention, Flucht und Migration sowie Minderung von Fragilitätsrisiken hängen stark vom SDG-Prozess ab. Werden die SDGs nicht vorangetrieben oder werden sie ohne einen präventiven außenpolitischen Ansatz umgesetzt, so wird dies verheerende Auswirkungen auf Frieden und Stabilität haben“, sagt Janani Vivekananda, Co-Autorin der Studie und Senior Projektmanager von adelphi.

In der neuen Studie „A Foreign Policy Perspective On The Sustainable Development Goals” vermessen die Autorinnen und Autoren die Schnittmengen von nachhaltiger Entwicklung Nachhaltigkeit und außenpolitischen Zielen. Anhand der sechs SDGs, die 2018 beim Hochrangigen Politischen Forum für Nachhaltige Entwicklung (HLPF) im Fokus stehen, untersucht ein Expertenteam von adelphi, wie die Agenda 2030 außenpolitische Aufgaben unterstützt oder behindert. Jedes der sechs Entwicklungsziele (SDG 6, 7, 11, 12, 15 und 17) wird im Anhang der Publikation hinsichtlich seiner außenpolitischen Relevanz ausführlich analysiert.

Die Autorinnen und Autoren plädieren für eine neue Nachhaltige Außenpolitik“. Ein solcher ganzheitlicher Ansatz kann negative Auswirkungen, wie z.B. Destabilisierung, Radikalisierung und humanitäre Krisen, verhindern und positive Auswirkungen wie Wachstum, Bewahrung natürlicher Ressourcen sowie gegenseitigen Handel und Investments fördern.

Die Studie schließt mit drei Handlungsempfehlungen für eine Nachhaltige Außenpolitik ab:

  1. Auswirkungen der SDG-Implementierung auf die Außenpolitik analysieren und die SDGs in außenpolitische Strategien integrieren,
  2. Das gesamte diplomatische Instrumentarium für die nachhaltigen Entwicklungsziele nutzen 
  3. In Minderung der Fragilitätsrisiken investieren.

„Der Erfolg außenpolitischer Aktivitäten – sei es die Deeskalation von Konflikten, Außenwirtschaftsförderung, Stabilisierung oder die Prävention von Konflikten – hängt unmittelbar von der Entwicklung und Resilienz von Gesellschaften ab, welche eine konstruktive Lösung von Konflikten erst ermöglichen“, sagt Janani Vivekananda.In einer Zeit des aufkeimenden Nationalismus und erstarkenden Populismus verdeutlichen die nachhaltigen Entwicklungsziele die enorme Bedeutung von multilateralem Handeln für die globale Transformation.

„Die nachhaltigen Entwicklungsziele bilden eine Agenda des Wandels, die über schrittweise Veränderungen hinausgeht. Und viel wichtiger: Diese Agenda ist global – und geht über die Entwicklungspolitik hinaus“, sagt Alexander Carius, Co-Autor und Geschäftsführer von adelphi. „Diese Agenda steht im Einklang mit außenpolitischen Prioritäten wie der Verbesserung internationaler Sicherheit, der Förderung von Stabilität und Wachstum: Werden die SDGs nicht erreicht, sind auch diese Prioritäten gefährdet.

Daher haben Diplomaten ein natürliches Interesse an der Verwirklichung der SDGs.“ Die Ziele für nachhaltige Entwicklung sind nicht von Geopolitik zu trennen, denn das Vorantreiben der Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung wird Machtverschiebungen und neue Dynamiken freisetzen, die geopolitische Auswirkungen haben. „Die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung kann Außenministerien als strategische Agenda dienen“, so Carius.

In der Annex der Publikation werden folgende Entwicklungsziele ausführlich analysiert: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen (SDG6), Bezahlbare und saubere Energie (SDG7), Nachhaltige Städte und Gemeinden (SDG11), Nachhaltige/r Konsum und Produktion (SDG12), Leben an Land (SDG15), Partnerschaften zur Erreichung der Ziele (SDG17).

Quelle

forum – Nachhaltiges Wirschaften | 2018

Diese Meldung teilen

‹ Zurück zur Übersicht

Das könnte Sie auch interessieren