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FUKUSHIMA 3 Jahre – TSCHERNOBYL 28 Jahre

„Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich, dann gewinnst du.“ (Mahatma Gandhi)

„Zum 3. Mal jährt sich die Atomkatastrophe in Fukushima, zum 28. Mal die von Tschernobyl. Wie in Weißrussland, in der Ukraine und in Russland sind auch in Japan weite Gebiete langfristig verstrahlt worden und nun für Generationen unbewohnbar. Die gesundheitlichen Folgen der Radioaktivität sind aus Tschernobyl bekannt: Krebserkrankungen aller Organe, angeborene Fehlbildungen, Erbgutschäden, Totgeburten, Herz-Kreislauferkrankungen.

Es wird immer deutlicher, dass ionisierende Strahlung schon in kleinsten Dosen das Erkrankungsrisiko erhöht. Es gibt keinen Schwellenwert, unterhalb dessen Strahlung unschädlich wäre. Schon die Hintergrundstrahlung verursacht epidemiologisch nachweisbare Gesundheitsschäden (siehe hierzu auch die Übersichtsarbeit „Gefahren ionisierender Strahlung“ auf www.ippnw.de/strahlung).

Fukushima ist noch immer außer Kontrolle

Tag für Tag fließen rund 300 Tonnen radioaktiv belasteten Wassers in den Pazifik. Von den noch nicht geborgenen Brennelementen und den Kernschmelzen geht weiterhin große Gefahr aus.

Dekontaminationsversuche wirken hilflos, die Zahl der bereits diagnostizierten Schilddrüsenkrebsfälle bei Kindern ist besorgniserregend. Die fortbestehende Bedrohung für Mensch und Umwelt wird von der japanischen Regierung und der mächtigen Atomlobby verschwiegen, vertuscht und verharmlost.

Atomenergie ist unverantwortlich, unnötig und unbezahlbar

Auch hier in Deutschland stellen die noch nicht stillgelegten Atomkraftwerke eine Gefahr dar: Brokdorf, Emsland, Grafenrheinfeld, Grohnde, Gundremmingen B und C, Neckarwestheim, Ohu, Philippsburg. Nach dem mehrfachen Super-GAU von Fukushima wurden in Deutschland der Atomausstieg und die Energiewende beschlossen. Bürgerinnen und Bürger machten die dezentrale Energiewende zu einem wirtschafts- und sozialpolitischen „Leuchtturmprojekt“ mit vielen zukunftsweisenden Arbeitsplätzen.

Die Mehrheit der Bevölkerung will die Energiewende

Die großen Energiekonzerne e.on, RWE, Vattenfall und EnBW versuchen jedoch mit allen Mitteln, ihre Macht und ihre Profite zu retten. Ihre finanzstarke Lobby will die Energiewende verhindern. Mit der gelenkten Strompreisdiskussion wird versucht, die Erneuerbaren Energien zu diskreditieren. Tatsächlich haben diese jetzt schon strompreissenkende Effekte. Im Gegensatz zu Atom- und Kohlestrom verursachen sie keine Gefahren und Folgekosten für die nach uns k ommenden Generationen. Sogar von Laufzeitverlängerungen der verbliebenen AKWs ist die Rede. Diesen Anschlag auf die Energiewende gilt es abzuwehren.

Die Energiewende unbeirrt fortsetzen

Wir Bürgerinnen und Bürger lassen uns die Energiepolitik weder von den Atomkonzernen noch von der Politik diktieren. Wir machen die Energiewende einfach selber. Wir beteiligen uns, z.B. über Energiegenossenschaften, an Solar-, Wind- und Speicheranlagen. Wir installieren Solarmodule auf dem Dach und Speichersysteme im Keller.

Wir bemühen uns um einen nachhaltigen Lebensstil und verlangen Energiespar- und Effizienzmaßnahmen auch in der Industrie. Wir fordern die Kommunen auf, Energieautonomie anzustreben und lokale Netze selbst zu betreiben. Wir mischen uns an vielen Stellen in die Energiepolitik ein. Der Erfolg der Energiewende macht uns von Öl-, Gas- und Uranimporten unabhängig und trägt so dazu bei, Ressourcenkriege zu verhindern.

Deshalb rufen wir dazu auf: Tschernobyl und Fukushima nicht vergessen! Mit der Energiewende die Umwelt schonen und den Frieden fördern!“

Quelle

Anzeigen Fukushima-Tschernobyl 2014 in der Süddeutschen ZeitungIPPNW – Internationale Ärzte zur Verhütung des Atomkrieges/ Ärzte in sozialer Verantwortung 2014 Weiterführende Informationen unter www.ippnw.de/atomenergie.html: der IPPNW Fukushima-Newsletter; IPPNW-Studien „Gesundheitliche Folgen von Tschernobyl“ (2011) und „Gesundheitliche Folgen von Fukushima“ (2013); das Faltblatt „Was ist sicher, preiswert und fördert den Frieden?“ (2013); IPPNW-Information „Gefahren ionisierender Strahlung“ (2014)

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